Pressemitteilung, 26.02.2015 - 13:06 Uhr
Perspektive Mittelstand
Indikatorenbericht 2014 zur Nationalen Strategie Biologische Vielfalt
Das Engagement der Waldbesitzer sichert die biologische Vielfalt und erhält die Waldfunktionen
(PM) Berlin, 26.02.2015 - • Der Indikatorenbericht zur „Nationalen Strategie Biologische Vielfalt“ bilanziert seit 2007 die Entwicklung, den Schutz und den Handlungsbedarf für die Ökosysteme, Pflanzen- und Tierarten in Deutschland.• Der Wald und die Forstwirtschaft erhalten 2014 in einem ansonsten durchmischten Bericht gute Noten: 15 Prozent der Waldfläche gelten als sehr naturnah und weitere 21 Prozent als naturnah bewirtschaftet. 76 Prozent des Waldes bilden artenreiche Mischwälder.• Die Erfolgsformel der privaten Forstwirtschaft lautet: freiwilliges Engagement für den Naturschutz zum Wohle des eigenen Waldes.Mit der „Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt“ hat sich die Bundesregierung ehrgeizige Ziele gesteckt. Zur Erfolgskontrolle werden vom Bundesumweltministerium seit 2007 in jeder Legislaturperiode sogenannte Indikatorenberichte veröffentlicht. Anhand eines Sets von Prüfmerkmalen (Indikatoren) wird die Entwicklung der Lebensräume und der Arten in Deutschland erfasst, bewertet und Handlungsbedarf zu deren Schutz aufgezeigt. Der neueste Bericht zeichnet ein gemischtes Bild. In vielen Bereichen erkennt er noch erheblichen Verbesserungsbedarf. Eine positive Ausnahme bilden jedoch der Wald und dessen Nutzung durch die nachhaltige Forstwirtschaft. Eine Tatsache, die den Präsidenten des Dachverbands AGDW – Die Waldeigentümer, Philipp Freiherr zu Guttenberg, sehr freut: „Der Indikatorenbericht bilanziert, dass der Wald mit 76 Prozent Zielwerterreichung den ersten Platz gemacht hat. Und die Bundeswaldinventur bestätigt zusätzlich, dass 15 Prozent der Wälder als sehr naturnah klassifiziert werden. Mischwälder wachsen bereits auf 76 Prozent der Waldfläche. Darüber hinaus sind etwa 70 Prozent der Fläche nach unabhängigen Waldschutzkriterien zertifiziert, vor allem durch das 2015 nochmals verfeinerte PEFC-System.“Gesamtentwicklung im Auge habenTrotz der Forderungen einiger Interessengruppen, die biologische Vielfalt in Deutschlands Wäldern noch weiter zu steigern, dürfe der Naturschutz, so der AGDW-Präsident weiter, keine vorrangige Stellung haben: „Die Forstwirtschaft hat die Aufgabe, alle gesellschaftlichen Ansprüche an den Wald zu befriedigen: Schutz-, Nutzungs- und Erholungsfunktionen. Im Wald dürfen sich die Menschen erholen, die Natur darf sich entfalten und die zahllosen holzverarbeitenden Betriebe dürfen sicher sein, mit dem ökologischen, arbeitsplatzsichernden Werkstoff Holz versorgt zu werden. Es darf keine Bevorzugung einer einzelnen Funktion geben.“Eigentümerinteressen berücksichtigenDer Waldumbau hin zu Mischwäldern sei, so zu Guttenberg, erforderlich, damit der Wald in Zeiten des Klimawandels robust bleibe. Bei einem weiteren, umweltpolitisch motivierten Waldumbau seien allerdings die Interessen der privaten und kommunalen Eigentümer, die 67 Prozent des Waldes verantworten, verstärkt zu berücksichtigen. Ökonomische und soziale Aspekte gehörten schließlich ebenso zum Nachhaltigkeitsdreiklang wie die Ökologie. „Von der Artenvielfalt allein können die rund zwei Millionen körperschaftlichen und privaten Waldeigentümer, ihre Angestellten und Familien nicht leben“, so zu Guttenberg.Aufgrund der Veränderungen durch den Klimawandel müsse es beispielsweise gestattet sein, klimaresistente Arten zu pflanzen, auch wenn diese nach rigiden naturschutzfachlichen Kriterien als nicht heimisch bewertet werden. Zu Guttenberg sagt: „Wir müssen uns vor allem davor hüten, den Wald in Funktionszonen einzuteilen und somit zum Beispiel große Totalschutzreservate amerikanischen Vorbilds einzurichten, in denen keinerlei Nutzung mehr möglich ist. Dies klingt für viele Naturfreunde verlockend, schadet aber in der Realität nur der regionalen, ökologisch ausgerichteten Wirtschaft und erhöht den Nutzungsdruck auf die übrigen Wälder im In- und Ausland. Die biologische Vielfalt – das zeigt der Indikatorenbericht eindeutig – kann man dagegen am besten durch eine naturverträgliche und nachhaltige Nutzung auf der Gesamtfläche schützen.“


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ÜBER AGDW – DIE WALDEIGENTÜMER

AGDW – Die Waldeigentümer vertritt als Dachverband für 13 Landesverbände die Interessen der über zwei Millionen privaten und körperschaftlichen Waldbesitzer in Deutschland. Unser Denken und Handeln orientiert sich stets an den drei Säulen der Nachhaltigkeit: Ökonomie, Ökologie und Soziales. In diesem Sinne sehen wir in der verantwortungsvollen Nutzung des Waldes die Grundlage für dessen Schutz und Sicherung als Lebens- und Wirtschaftsraum. Der Verband ist Mitglied im Zentralverband der Europäischen Waldbesitzer (CEPF).