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In Deutschland ist alles verboten, was nicht erlaubt ist – Bei den Sportwetten spielt der Staat Foul

(PM) , 17.11.2006 - Von Ansgar Lange Bonn/Düsseldorf – Witze und Vorurteile sagen manchmal eine Menge über bestimmte Nationen aus. Die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) www.nzz.ch bringt dies auf den Punkt: „An den Witzen sollt ihr sie erkennen“. Beispielsweise an folgendem: „In Amerika ist alles erlaubt – außer was verboten ist. In Deutschland ist alles verboten – außer was erlaubt ist. In der alten Sowjetunion war alles verboten – auch was erlaubt war. Und in Brasilien ist alles erlaubt – besonders was verboten ist.“ Um die Existenz der hoch verschuldeten brasilianischen Fußball-Clubs zu sichern und den Staat nicht leer ausgehen zu lassen, habe das Parlament ein Lotterie-Gesetz verabschiedet: Timemania verwende die Symbole von 80 Proficlubs aus den Serien A, B und C für Sportwetten. Von den Einnahmen müssten ausstehende Beiträge an den Fiskus und die Sozialversicherung binnen 18 Monaten beglichen werden. Gemäß Schätzung der Bundesbank spiele die Lotterie pro Jahr 500 Millionen Reais, etwa 250 Millionen Franken, ein. Die deutsche Politik tut zurzeit alles, um dem in dem Witz deutlich gewordenen Klischee gerecht zu werden. Der Staat geht mit Verboten, juristischem Fingerhakeln und überhartem Vorgehen, das Kritiker als Foulspiel bezeichnen, gegen die private Konkurrenz vor. Das Ziel: Auch in Zukunft soll nur der deutsche Fiskus vom Markt für Sportwetten profitieren. „Der Kampf des Staates gegen Windmühlen wird(...)bedauerlicherweise noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Bedauerlich deswegen, weil der Kampf den faden Beigeschmack der Unglaubwürdigkeit hat: Plötzlich, erst nach dem mahnendem Fingerzeig des BVerfG, geht es den Lottogesellschaften nicht mehr um das liebe Geld, sondern – dies allerdings auch nur bei den Sportwetten – um den Kampf gegen einen noch nicht erforschten Feind: die Sportwettsucht“, stellt der Münchner Sportwetten-Experte Wulf Hambach von der Kanzlei Hambach & Hambach www.ra-hambach.de fest. Manchem wird das Ganze mittlerweile zu bunt. So fordert der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) www.dosb.de vor der Verabschiedung des neuen Glücksspiel-Staatsvertrags durch die Ministerpräsidenten-Konferenz der Länder am 13. Dezember 2006 ein Spitzengespräch zwischen den Bundesländern und dem organisierten Sport. Die aktuelle Diskussion über eine Neuregelung der Sportwetten und der übrigen Glücksspiele rufe eine „Alarmstufe erster Ordnung“ hervor, berichten die Yahoo-Nachrichten www.yahoo.de unter Berufung auf eine Pressemitteilung des DOSB-Beauftragten für Sportwetten, Andreas Eichler. „Es wachsen Unbehagen und Angst um die zukünftige Finanzierung des Sports“ sagte Eichler. Beim DOSB bestehe Einigkeit darüber, dass der Sport im Staatsvertrag ausdrücklich genannt werden müsse. Außerdem müsse die bisherige „unverzichtbare Finanzierungssäule“ erhalten bleiben. Bei einer Neuregelung müsse der Sport „auch an einem Zuwachs der Wettaktivitäten“ partizipieren. Für das deutsche Hickhack um das staatliche Wettmonopol auf Sportwetten hat man in der Branche immer weniger Verständnis. „Wir setzen weiter darauf, dass sich letztlich Vernunft und nicht Ideologie durchsetzen wird. Eine kontrollierte Liberalisierung käme nicht nur den privaten Anbietern zugrunde. Sport und Kultur könnten ebenfalls davon profitieren“, sagt Helmut Sürtenich, Geschäftsführer des Düsseldorfer Sportwettenanbieters Stratega-Ost Beteiligungen AG www.stratega-ost.de. Zwar glaube man weiter an das Wachstumspotenzial des deutschen Wettmarktes. Doch richte man den Blick auch über die Landesgrenzen. Aufgrund langjähriger Beteiligungsgeschäfte in Osteuropa und Russland verfüge Stratega-Ost über hervorragende Kontakte, die dem Unternehmen beim Aufbau eines Filialnetzes dienten. Sürtenich verwies darauf, dass die Glücksspiel-Branche zum Beispiel in Tschechien im vergangenen Jahr Rekordumsätze erzielt habe. 2005 waren insgesamt 90,7 Milliarden Kronen – das sind mehr als drei Milliarden Euro – umgesetzt worden. „Stratega-Ost sieht in den ost- und mitteleuropäischen Märkte großes Potenzial und eine hohe Wachstumsdynamik“, so Sürtenich.
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