Pressemitteilung, 22.10.2008 - 16:53 Uhr
Perspektive Mittelstand
In Darmstadt machen Adaptronik-Pioniere kurzen Prozess mit negativen Schwingungen
(PM) , 22.10.2008 - Fraunhofer-Spin-off ISYS Adaptive Solutions kombiniert Entwicklung und Herstellung von Systemen aktiver Schwingungsreduktion mit Beratung und Dienstleistung. Das Unternehmen mit Beteiligung der Fraunhofer-Gesellschaft wird durch die Fraunhofer-Venture-Gruppe betreut und hat eine erstaunliche Marktakzeptanz innerhalb kürzester Zeit erlangt.Die Entwicklungsingenieure der ISYS Adaptive Solutions GmbH bieten, in enger Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF, Gesamtlösungen aktiver Schwingungsreduktion an. Bisher konnten Konstrukteure meist nur auf den Erwerb von Bauteilen zurückgreifen, wohingegen sie bei der Klärung des spezifischen Schwingungsproblems alleingelassen wurden. In Branchen wie Luftfahrt, Automotive oder Schifffahrt erfordern Sicherheitsaspekte aber auch Komfortansprüche die Reduktion von Schwingungen in den Maschinen. Stressige Arbeitsumgebungen durch dröhnende Schiffsmotoren, unruhiges Autofahren durch Vibration am Lenkrad und erhöhter Verschleiß in den Maschinen sind die Folge unerwünschten Schwingungsverhaltens. Die ISYS GmbH wirkt dem durch adaptronische Gesamtlösungen – von der Problemidentifikation bis hin zum marktreifen System – entgegen.Die Mitarbeiter von ISYS Adaptive Solutions lösen die schwingungstechnischen Probleme ihrer Kunden in einem ganzheitlichen Ansatz. Sie führen vor der Entwicklung und Herstellung von Bauteilen einzelfallbezogene Analysen durch. So gelingt es dem Unternehmen, Systeme, die bei der mechanischen Schwingungsunterdrückung an ihre Grenzen gestoßen sind, weiter zu verbessern. Zusätzlich versucht das Fraunhofer-Spin-off, seine Produkte an die Anforderungen des Marktes anzupassen. Daher ist bei der Entwicklung der Preis wesentliche Maxime. „Durch den Einsatz von zum Teil artfremden Lösungsansätzen können wir besonders günstige Komponenten, wie zum Beispiel Verstärker, Sensoren oder Aktoren anbieten, die dennoch die Anforderungen optimal erfüllen“, so der Geschäftsführer Martin Thomaier. Die Anwender der Adaptronik stammen aus zahlreichen Branchen. Hierzu zählen vor allem die Bereiche Automotive, Luftfahrt, Schiene, Schifffahrt, Werkzeugmaschinen, Papierherstellung, Drucktechnik, Gewebetechnik und optische Industrie. Um die einzelnen Schwingungsprobleme zu analysieren, werden verschiedene Werkzeuge verwendet. Typische Verfahren sind die Modalanalyse und die Untersuchung der Betriebsschwingformen, mit deren Hilfe das dynamische Verhalten von Strukturen mechanischer Systeme ermittelt wird. Auf der Basis der so gewonnenen Ergebnisse wird eine passive oder aktive Strukturoptimierung durchgeführt. Die aktive Schwingungsreduktion funktioniert über mechatronische bzw. adaptronische Systeme, welche aus Sensoren, Aktoren, einer Regelung sowie zugehöriger Elektronik bestehen. Durch diese kann beispielsweise in einem PKW das Übertragungsverhalten im Transferpfad Reifen-Fahrwerk-Karosserie so verändert werden, dass eine signifikante Schwingungsreduktion möglich wird. Neben technischer Analyse und Entwicklung führen die ehemaligen Fraunhofer-Mitarbeiter außerdem auch Schulungen über Maßnahmen der Schwingungsreduktion durch.Mit Unterstützung der Fraunhofer Venture Gruppe konnte sich die ISYS Adaptive Solutions GmbH in kurzer Zeit erfolgreich auf dem Markt etablieren. Verschiedene Projekte wurden in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer LBF durchgeführt, wie die aktive Schwingungsreduktion im PKW zur Optimierung des Innenraumgeräusches oder der Einsatz von Interfaces für Motorlagerungen, wie sie beispielsweise für Luxus-Yachten eingesetzt werdenkönnen, um Motorgeräusche die über Gummilagerungen in die Yacht eingeleitet werden zu minimieren. Das junge Unternehmen gewann mit der Entwicklung des „ultraSENS Beschleunigungsaufnehmers den Innovationspreis 2007 der Initiative Mittelstand. Dieser Beschleunigungssensor zeichnet sich durch eine besonders robuste und kostengünstige Bauform aus. Ein Chip, der direkt in Epoxidharz eingegossen wird, dient als Sensorelement. Anwendungsbereiche sind die aktive Schwingungsreduktion, die Zustandsüberwachung sowie Langzeituntersuchungen und mehraxiale Messungen.