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Fachartikel, 18.11.2009
IT-Strategie
Open Source vs. klassische Software-Lizenzmodelle
Gängige Software-Lizenzmodelle gefährden die Innovationskraft produzierender Betriebe, da sehr viel Kapital noch vor dem Produktivstart einer Anwendung benötigt wird. Open Source-Software bietet eine Alternative, die neben deutlich geringeren Anfangsinvestitionen und hoher Wirtschaftlichkeit auch einen Zugewinn an Flexibilität verspricht.
Die Finanzkrise trieb die Weltwirtschaft in eine langanhaltende Rezession, die auch heute noch für viele produzierende Unternehmen spürbar ist. Die damit verbundene Unsicherheit zwingt Organisationen zu drastischen Sparmaßnahmen, die sich auch auf die IT-Abteilung sowie die Produktentwicklung auswirken. In der Realität heißt das: mit weniger Mitteln sollen IT-Verantwortliche dennoch mehr erreichen.

Auf der anderen Seite lassen sich zentrale IT-Entwicklungsprojekte nicht ohne weiteres stoppen. Schließlich soll die IT dabei helfen, Abläufe im eigenen Unternehmen zu verbessern. Auch bilden moderne IT-Lösungen die Grundlage für Innovationsprozesse, die dabei helfen, wettbewerbsfähige Produkte schneller auf den Markt zu bringen. Die zentrale Herausforderung für IT-Verantwortliche besteht heute noch stärker darin, Kosten zu senken, ohne jedoch die Prozesse in der Produktentwicklung abzuwürgen.

Diese Entwicklungsprozesse wurden in der produzierenden Industrie in den vergangenen Jahren mit Hilfe von PLM-Anwendungen (Product Lifecycle Management) immer weiter optimiert. Dies jedoch zu einem hohen Preis: Die meisten Lizenzmodelle der PLM-Anbieter sind kompliziert aufgebaut und verlangen vom Anwenderunternehmen im Vorfeld hohe finanzielle Aufwendungen. Firmen müssen verschiedene Module sowie mehrere Server-Lizenzen erwerben. Dazu noch End-User-Lizenzen in ausreichender Menge. Der Kauf erfolgt zu einem möglichst frühen Zeitpunkt – ganz im Interesse des Software-Herstellers. In einem solchen Szenario werden Unternehmen praktisch gezwungen, schon sehr früh in eine Software-Lösung zu investieren. Dies erfolgt zu einem Zeitpunkt, bei dem der wirtschaftliche Nutzen des Projektes nur auf dem Papier existiert.

Möchte ein Unternehmen das PLM-System schließlich auch noch außerhalb der Entwicklungsabteilung nutzen, steigt die Menge der zu lizenzierenden Arbeitsplätze sprunghaft an. Schon bei kleineren Betrieben kann das Investitionsvolumen dadurch um mehrere 100.000 Euro steigen, bei weltweit operierenden Konzernen kommen so schnell Millionenbeträge zusammen. Aber erst, wenn wirklich alle Mitarbeiter aus Entwicklung, Marketing, Vertrieb und Service eine einheitliche Sicht auf Produktdaten erhalten, ermöglicht eine PLM-Initiative auch langfristig Wettbewerbsvorteile.

Insbesondere in der aktuellen wirtschaftlichen Situation, die es erfordert, mit neuen Produkten Umsatzeinbußen zu kompensieren, hat ein Stillstand an der Innovationsfront fatale Auswirkungen. Wer als Fertigungsunternehmen also weiterhin konkurrenzfähig bleiben möchte, benötigt eine neue Form der Lizenzierung von PLM-Systemen, die ohne große Anfangsinvestitionen auskommt.

Open-Source-Lösungen bieten eine echte Alternative, da die kapitalintensiven Vorabinvestitionen in Lizenzen entfallen. Der wirtschaftliche Nutzen und die Kosten für den Systemstart laufen zeitlich annähernd parallel. Gleichzeitig gibt es keine Limitierung bei der Nutzeranzahl oder der eingesetzten Module und Server: die neuen Geschäftsprozesse stehen sofort der gesamten Organisation zur Verfügung. Bei den so genannten Enterprise Open Source-Modellen bieten die Software-Hersteller ihre Lösungen kostenfrei an, jedoch können Unternehmen professionellen Support und weitere IT-Services über ein Subscriptions-Modell kostenpflichtig von dem Software-Hersteller beziehen. Für das Anwenderunternehmen bedeutet dies: kein Investitionsrisiko bei Einführung einer neuen Software, professionelle Unterstützung bei Implementierung und Betrieb sowie sehr präzise kalkulierbare Folgekosten bei weiteren Roll-out-Projekten.

Darüber hinaus gibt das Enterprise Open Source-Modell Unternehmen neue Freiheiten bei der Ausgestaltung der IT-Infrastruktur. Beispielsweise lässt sich die Open Source-PLM-Lösung ergänzend zu einem bestehenden kommerziellen PDM-System oder einer ähnlichen Unternehmens-Software betreiben, wobei die Einbindung neuer Benutzergruppen über die Open Source-Anwendung erfolgt. Somit steht ein Teil der Funktionen der Bestands-Software indirekt weiteren Nutzern zur Verfügung, ohne dass das Unternehmen zusätzliche Named-User-Lizenzen erwerben muss.

IT-Verantwortliche sollte sich heute genau überlegen, ob sie weiterhin bereit sind, vorab hohe Summen in Lizenzkosten zu investieren – und so letztlich eine Wette mit ungewissem Ausgang eingehen.
ZUM AUTOR
Über Martin Allemann
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Martin Allemann ist Vice President Aras EMEA . Aras ist der führende Anbieter im Bereich Microsoft Enterprise Open Source Solutions. Aras bietet die innovativste SOA-Solution im Markt für Product Lifecycle Management-Systeme auf einer ...
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