Pressemitteilung, 24.09.2008 - 11:23 Uhr
Perspektive Mittelstand
INTERNE ZIRKEL FÖRDERN DEN ERFOLG - Erfahrungsaustausch der etwas anderen Art
(PM) , 24.09.2008 - Cluster Consulting nennt sich die Methode, bei der sich Mitglieder vertraulich arbeitender Strategiekreise gegenseitig beraten. Der Sinn und Zweck: Taktik und Strategie gegenüber Wettbewerbern zu verbessern, Managementkompetenzen zu optimieren ZusammenfassungDie Mitglieder treffen sich in festgelegten Abständen, etwa halbjährig, zu vertraulichen Gesprächen und besprechen die ihnen wichtigen Fragen. Solche Cluster gibt es jetzt auch für deutsche Betreiber von ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen. Jeder umfasst etwa acht bis zwölf Institutionen, die jeweils durch ihre Führungskräfte vertreten sind. Es geht also um gegenseitige Hilfe zur Selbsthilfe, so etwa um den kontinuierlichen Vergleich von Dienstleistungen und Prozessen. Einschätzungen werden hinterfragt, Leistungslücken sollen rechtzeitig erkannt werden. Es geht darum, die besten Ideen herauszufiltern und anzuwenden. Fehler im Management sollen vermieden oder korrigiert werden. Dabei definiert jede Institution z. B. ihren Haupt-Engpass, berichtet über ein gelungenes oder misslungenes Projekt. Die Fachkollegen beschäftigen sich danach gemeinsam intensiv damit. Ziel ist es, das Problem aus eigener Kraft zu lösen.Wichtige Voraussetzung für die Mitgliedschaft in einem Cluster ist die Bereitschaft, offen am gegenseitigen Strategie-Austausch teilzunehmen. Wer Mitglied im Cluster sein darf, entscheiden alle gemeinsam. Die Aufnahme gilt auch nur vorläufig. Ein Ausstieg ist auch jederzeit möglich.Die Mitgliedschaft bleibt nach außen hin vertraulich. Mitgliederlisten werden nicht veröffentlicht. Überhaupt ist Vertraulichkeit ebenfalls eine wesentliche Grundlage des Cluster Consulting.Das Cluster Consulting wurde von Dipl.-Psych. Thomas Eckardt entwickelt, der seit fast 20 Jahren in der Gesundheitsbranche arbeitet. Er organisiert, strukturiert und moderiert die Treffen, hält Gesprächsrunden stabil, regt Reflexion an, bringt aktuelle Themen ein. Die Mitglieder kommen aus derselben Branche, aus einem Cluster. Hier in diesem Fall Unternehmen aus der Altenhilfe, ambulante Dienste, stationäre Versorger, konfessionelle, frei gemeinnützige und private Betreiber, sowie Organisationen, die auch in ihren Verbänden über Kliniken und andere soziale Versorgungseinrichtungen verfügen. Von „klein und fein“ bis großer und mittelständischer Arbeitgeber im Non-Profit-Bereich.Auf den ersten Blick scheint so eine zusammen gewürfelte Gruppe nicht ideal. Es hat sich gezeigt, dass bei hetero, homogenen Gruppen vielleicht vordergründig die Erfahrungen leichter geteilt werden können. Heute zeigt sich, dass die Anforderungen an das Marketing an die Sektoren oder bereichsübergreifenden Versorgungsmöglichleiten in der Altenhilfe es solitär geführten Unternehmen z. B. im ambulanten Bereich immer schwieriger macht, ihre Marktposition zu erhalten. Eine Vielzahl von Themen drängen auf die Unternehmen.Die Identifikation von Engpässen in einem Unternehmen wie z. B. die Rekrutierung von ausreichend qualifizierten Mitarbeitern kann für die weitere Existenz des Unternehmens ausschlaggebend sein. Die Wettbewerbssituation verschärft sich allen Ortens. Es sind Versorgungskapazitäten entstanden und die Gesundheits- und Pflegedienstleistung wird einem nicht primär aus der Hand gerissen, sondern muss auch entsprechend vermarktet bzw. das Unternehmen muss ausreichend positioniert sein.Diese Arbeitskreise dienen dazu, sozusagen eine vorbeugende Existenzsicherung zu erzeugen. In einem Verbund von befreundeten, jedoch nicht konkurrierenden Unternehmen, Rückenstärkung zu haben und einen offenen, kollegialen Austausch, der als sehr hilfreich erlebt wird.Wie funktioniert die Methode?Die Teilnehmer identifizieren vor Beginn der Veranstaltung eine Thematik, die sie als Engpass, als Wachstumshindernis, oder als Herausforderung ansehen und bereiten diese Thematik entsprechend vor. In der Veranstaltung werden die Themen priorisiert und nach einer speziellen Cluster-Consulting-Methodik bearbeitet. Was muss man sich darunter vorstellen?Cluster-Consulting ist eine Methode, die nicht auf den externen Berater zugeschnitten ist, sondern es ermöglicht externes Beratungswissen, Wissen der Kompetenzmitglieder zu bündeln bzw. zu integrieren.Schritt eins der Bearbeitung ist die Schilderung des vorliegenden Engpasses. Methodisch leitet der Moderator das Geschehen. Nachdem die Fragestellung allen Beteiligten ausreichend klar ist, wird in eine Fragephase übergegangen, in der die Teilnehmer die Thematik analytisch befragen, um alle Aspekte zu beleuchten.Dem Grundverfahren liegt die Enpass-Konzentrierte-Strategie zugrunde. Das besagt, wenn Engpässe identifiziert und aufgelöst werden, eine entsprechend großer Unternehmens- bzw. Kundennutzen erzeugt wird.Mit was beschäftigen sich die Gruppen?Das Thema der Leistungserbringung spielt immer wieder eine Rolle. Zunehmend bedeutender wird auch Vermarktung von Leistungen bzw. die Gewinnung und Förderung von Zuweisern.Themen sind, neue Möglichkeiten, ein Führungssystem zu etablieren, andere, alternative Kooperationsformen im ambulanten Dienst zu generieren, die Rekrutierung von Mitarbeitern, die Weiterentwicklung von Mitarbeitern, neue Pflegetechniken oder das Thema Fehlermanagement (wie wird in Unternehmen mit Fehlern umgegangen?), Gesundheitsmanagement, Personalentwicklung. Selbstverständlich werden auch Trends in der Altenpflege besprochen, sowie Kostenfragen, Tagessätze, Verhandlungspositionen mit Kostenträgern, innovative Möglichkeiten, Dienstleistungsspektren zu erweitern.Die Frage, soll man sich auf spezielle Zielgruppen konzentrieren, oder wie sehen die Erfahrungen in dem Kompetenzcluster aus. Fragen in der Finanzierung und Rentabilität, zukünftige Szenarien von Gesundheitsmärkten. Selbstverständlich auch solche Fragen wie Öffentlichkeitsarbeit, Generierung von Pressethemen, das Publikmachen von Beratungsstellen, Beschreibung und Nutzung aller Marketinginstrumente, sowie Optimierung von Besprechungen, gibt es Möglichkeiten Tarife zu differenzieren, oder auch wichtige Fragen, wie: Können wir uns mit anderen Unternehmen, in anderen Branchen vergleichen (Benchmarking)? Wie sind die Ausbildungssituationen in den einzelnen Regionen und wie lässt sich das u. U. verbessern? Wie kann ich in Zukunft Firmenübernahmen, bzw. Integrationen von neuen Einrichtungen und Diensten besser bewerkstelligen? Das alles als Beispiel für Thematiken, die sich in solch einer Runde diskutiert werden.Nach der Fragephase schließt sich eine Bearbeitungsphase an. In dieser Phase werden verschiedene, kreative Techniken angewandt, d. h. der Themenspender wird animiert, so viel wie möglich zu visualisieren bzw. mit Hilfe von Figuren und Zeichnungen und anderen Hilfsmitteln die Situation sich und den Kollegen zu verdeutlichen. Des Weiteren gibt es Expertenempfehlungen, die dokumentiert werden und anschließend von dem Fallspender gewürdigt werden, unter der Fragestellung, was ihm bekannt ist, bzw., was er umsetzen möchte, und was für ihn weitere Schritte sind.Es zeigt sich, dass zum einen der fachliche Austausch eine wichtige Basis und Ebene ist. Aber darüber hinaus suchen die Führungskräfte natürlich auch einen persönlichen Kontakt untereinander. Sie wollen durch die Arbeitskreise die gewonnenen, neuen Kontakte auch für Hospitationen nutzen. Es werden Mitarbeiter entsendet, die sich gewissen Fragestellungen anschauen, gemeinsame Weiterbildungen werden geplant. Eine Vielzahl von Aktivitäten, Exkursionen und Hospitationen, die lokal, im direkten Wettbewerbsfeld so in der Regel nicht funktionieren. Die Erkenntnis vieler Teilnehmer ist auch, dass sie in Arbeitskreisen, die wenig effektiv sind, wo „um den heißen Brei“ geredet wird, nicht immer wahre Äußerungen getätigt werden, mit verdeckten Karten gespielt wird, sich die Teilnehmer nicht ausreichend öffnen und dies somit auch selten als erfolgreich oder ertragsreich erleben.Die Wettbewerbsfreiheit, der offene, geschützte Rahmen, ein vertrauter Zirkel bietet ausreichend Gelegenheit, strategisch wichtige Fragen zu bearbeiten, ohne Betriebsgeheimnisse im lokalen Markt kund zu tun. Hier können Überlegungen angestellt werden und mit Kollegen diskutiert werden, ohne dass Wettbewerbsnachteile zu befürchten sind. Es hat sich auch gezeigt, dass die Teilnehmer dieser Zirkel immer Führungskräfte sind, die in ihren Einrichtungen exzellente Leistungen vorweisen, in manchen Bereichen zu Marktführern geworden sind. Es sind nicht primär die Unternehmen die Not leiden, die erschwerte Marktpositionen haben, sondern es sind die, die sich weiteren Wettbewerbsvorteile aktiv durch ihre gute Unternehmensführung verschaffen. Unternehmen, die ihre Mitarbeiter entwickeln, neue Geschäftsfelder erobern und somit auch den Patienten und Angehörigen, sowie Bewohnern einen hohen Nutzen und ein hohes Qualitätsangebot sichern.Die Arbeitskreise die sich etablieren, arbeiten mehrjährig zusammen. In der Zwischenzeit stehen sie per e-mail in Kontakt und informieren sich über grundlegende und wichtige Themen. Jeder weiß, mit was sich die kollegiale oder befreundete Einrichtung beschäftigt und steuert Informationen bei, schickt Artikel, erkundigt sich telefonisch. Ein Vernetzungsvorgang, der gar nicht explizit angestoßen werden muss, sondern der aus den Teilnehmern heraus rührt.Allen kompetenten Führungskräften ist es geraten, solche professionellen Entwicklungskompetenz-Cluster zu bilden und dadurch die eigene Arbeit noch weiter zu unterstützen bzw. noch wirksamer werden zu lassen. Das heißt jedoch auch, dass in den Runden auch ein kollegial kritischer Austausch möglich ist, die Kollegen auch das ein oder andere Mal zum Nachdenken bringt. Auch das sind wichtige Elemente, für eine weitere Entwicklung als Fach- und Führungskraft.Zweimal im Jahr treffen sich diese Runden, jeweils von Donnerstag nachmittag bis Samstag mittag. Bewusst am Rand der Woche gelegt, so dass das tägliche Geschäft nur in einem geringen Maße beeinflusst wird, praxisgerecht, zentral, z. B. in Kassel.