Pressemitteilung, 08.03.2015 - 13:41 Uhr
Perspektive Mittelstand
Besorgniserregender Trend - Hochschulen sparen an der Übersetzer- und Dolmetscherausbildung
Im mehr Universitäten sparen an der Dolmetscher- und Übersetzerausbildung.
(PM) Dortmund, 08.03.2015 - Den Beruf Dolmetscher und Übersetzer gibt es im deutschsprachigem Raum schon lange. 1886 wurde unter Bismarck erstmals die Preußische Dolmetscherordnung eingeführt, bei der Dolmetscher nach einer staatlichen Prüfung auf Lebenszeit fest angestellt wurden. Ein Jahr später, 1887 richtete Bismarck einen Studiengang für Dolmetscher am Orientalischen Seminar in Berlin ein.Auch heute noch ist Deutschland das Land, mit dem vielfältigsten Ausbildungsmöglichkeiten für Übersetzer und Dolmetscher. Trotzdem sprechen viele von dunklen Wolken die über dem Übersetzungsmarkt auftauchen.In Saarbrücken gehen Anfang dieses Jahres rund 6000 Studenten und Dozenten der Landesuniversität auf die Straße, um gegen die radikalen Sparpläne für den Bereich der angewandten Sprachwissenschaften zu protestieren. Der Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer (BDÜ) spricht von einer bildungspolitischen Fehlentwicklung und warnt vor einem drohenden Mangel an solide qualifizierten Übersetzern und Dolmetschern. Damit die deutsche Wirtschaft auf internationalen Märkten mithalten und weiter expandieren kann, braucht es hochqualifizierte Übersetzer und Dolmetscher der verschiedensten Fachrichtungen. Ist eine entsprechende Ausbildung in unserem Land auch in der Zukunft noch gewährleistet?Wegen seiner intensiven Kosten stellt die Hochschule Magdeburg-Stendal den Studiengang Fachdolmetschen - den einzigen seiner Art im Bundesland Sachsen-Anhalt - komplett ein. Gleichzeitig wächst der Bedarf an Absolventen dieser Fachrichtung, unter anderem bei den Behörden und Gerichten des Landes. Der Studiengang Fachübersetzen läuft vorerst weiter, aber auch ihm droht im Rahmen der allgemeinen Hochschulstrukturreform das Aus. An der Universität des Saarlandes in Saarbrücken befindet sich der seit 67 Jahren bewährte Fachbereich für angewandte Sprachwissenschaften, Dolmetschen und Übersetzen ebenfalls in einer existenziellen Krise. Das Institut, das neben Leipzig, Heidelberg und Germersheim zu den wichtigsten seiner Art in Deutschland gehört, ist durch seine grenznahe Lage auch bei französischen Sprachstudenten beliebt und somit von Bedeutung für ein grenzüberschreitendes Europa. Nachdem in den vergangenen Jahren bereits schrittweise einzelne Studiengänge abgeschafft wurden (2006 wurde das Angebot für Russisch gestrichen, der MA-Studiengang für Konferenzdolmetschen läuft seit 2014 aus), setzt Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer nun radikal den Rotstift an: Das Institut für angewandte Sprachwissenschaft soll künftig 35 Prozent seiner Mittel einsparen. In der Praxis heißt das unter anderem, dass zwei von den bisher vier Professuren in diesem Bereich wegfallen. Ähnlich drastische Sparmaßnahmen betreffen die Lehramtsstudiengänge Anglistik, Slawistik und Romanistik sowie Bachelor- und Master-Studiengänge der vergleichenden Sprach- und Literaturwissenschaft sowie der Translation. Kritiker weisen eindringlich darauf hin, dass die Universität Saarbrücken durch einen so massiven Abbau nicht mehr konkurrenzfähig sei. Der Stellenabbau und der Mangel an Studienmöglichkeiten treibe hochqualifizierte Fachkräfte und talentierte junge Menschen aus dem Lande.


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Das Übersetzungsbüro Nastula ist ein international tätiger Sprachdienstleister, der Übersetzungs- und Dolmetscherdienstleistungen für Behörden und Firmenkunden anbietet. An den Standorten Dortmund und Datteln werden beispielsweise Fachübersetzungen in den Themengebieten Medizin, Recht oder Technik angefertigt.