Pressemitteilung, 25.09.2007 - 08:54 Uhr
Perspektive Mittelstand
NEUES SACHBUCH „DIE GOOGLE-ÖKONOMIE“: WIE GOOGLE DIE WIRTSCHAFT VERÄNDERT
(PM) , 25.09.2007 - In „Die Google-Ökonomie“ analysieren Veit Siegenheim und Ralf Kaumanns, welche Strategien Google verfolgt und wie sich die Aktivitäten des Konzerns auf andere Branchen wie Werbewirtschaft, Medien, Telekommunikation, Finanzdienstleistungen und Gesundheitswirtschaft auswirken.Google zu verstehen sei eigentlich ganz einfach, sagt Veit Siegenheim, einer der beiden Autoren von „Die Google-Ökonomie“: „Google vermittelt Zugänge zu digitalen Inhalten und will dabei immer die größte Reichweite erzielen. Denn das sichert dem Unternehmen seine Position als größte und effizienteste Werbeplattform im Internet.“ Mittelfristig wolle Google auch für klassische Medien wie TV, Radio oder Print zu einer dominierenden Werbeplattform werden. Vor diesem Hintergrund betrachten die Autoren die zahlreichen Aktivitäten von Google, zum Beispiel den Kauf des Videoportals YouTube, die Geoinformationsdienste Google Maps und Google Earth, den Online-Bezahlservice Google CheckOut, die Digitalisierung von Bibliotheksbeständen und die webbasierte Software Google Apps. Ihnen gemeinsam, so die Autoren, sei Googles Absicht, möglichst viele Verbraucher mit Angeboten für alle Lebenslagen zu erreichen. Entsprechend zielgenau könnten Werbekunden dann ihre Werbung schalten. „THE GOOGLE WAY“ – ALLES UND KOSTENLOSGoogle versuche Verbraucher mit vielfältigen Inhalten und bequemen Diensten, die in der Regel kostenlos seien, an sich zu binden. Die „systematische Erhöhung des Buy-In für Nutzer“ nennt Ralf Kaumanns diese Strategie. Besonders das kostenlose Element hält er für eine der größten Bedrohungen für viele andere Unternehmen und Branchen. „In jedem Markt, in den Google einsteigt, setzt das Unternehmen sein werbefinanziertes Geschäftsmodell um“, so Kaumanns. „Das verändert die Marktbedingungen in den betroffenen Industrien signifikant, die Geschäftsmodelle vieler Unternehmen in den jeweiligen Märkten funktionieren dann nicht mehr.“SPRENGT GOOGLE DAS ÖKOSYSTEM MOBILFUNK?Jüngst kündigte Google an, das Unternehmen wolle in den USA Mobilfunkfrequenzen erwerben, ein Breitbandnetz aufbauen und dieses für beliebige Dienste und Endgeräte öffnen. Sollte die zuständige US-Behörde dem Vorhaben zustimmen, könnte Google nach Ansicht von Ralf Kaumanns ein Ökosystem sprengen, das bislang fest in der Hand der großen Mobilfunkanbieter ist. „Google wird auch im Mobilfunk sein Internetmodell umsetzen, also zum Beispiel kostenloses Telefonieren über den VoIP-Dienst Google Talk. Den Umsatz macht Google dann mit ortsabhängiger Werbung auf Basis von Google Earth und Google Maps“, so der Autor. Damit geriete das traditionelle Geschäftsmodell der Mobilfunkunternehmen massiv unter Druck. DAS ENDE FÜR MEDIA-AGENTUREN?Google verändere Märkte auch dadurch, so Kaumanns und Siegenheim, dass der Konzern Abläufe weitgehend automatisiere und Zwischenhändler ausschalte, etwa bei der Vermarktung von Suchwort-Werbung. Dort legen die Kunden selbst fest, wann und in welchem Umfang sie werben wollen. Dann wird die Werbung gemäß ihrer inhaltlichen Relevanz automatisch platziert. Dieser Ansatz stelle nicht nur das Geschäftsmodell von Media-Agenturen und Anzeigenverkäufern in Frage, so die Autoren. Angebote wie Google Health, ein medizinischer Informationsdienst, und Google CheckOut könnten mittelfristig auch große Auswirkungen auf internetferne Branchen wie Finanz- und Gesundheitsdienstleister haben.BIBLIOGRAPHISCHE ANGABEN:„Die Google-Ökonomie – Wie Google die Wirtschaft verändert“ von Ralf Kaumanns & Veit Siegenheim Norderstedt: Verlag Books on Demand, 2007 ISBN 978-3-8334-9795-7Sie möchten ein kostenloses Rezensionsexemplar bestellen? Bitte unter www.bod.de/index.php?id=272