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Kolumne
Balance–Akt, 19.09.2011
Gesundheitsprävention
Von Gaby Köster lernen
Wenn Prominente wie der bekannte Comedy-Star Gaby Köster oder TV-Moderatorin Monika Lierhaus gesundheitliche Schicksalsschläge erfahren, schärft dies das Bewusstsein, uns öfter auf die Ursprungswerte des Lebens zu besinnen. Ein Plädoyer für mehr Achtsamkeit auf körperliche und seelische Balance.
Nach ihrem Schlaganfall und drei Jahren Rekonvaleszenz berichtet Gaby Köster – bekannter Comedy-Star aus TV-Serien wie „Ritas Welt“ oder „Sieben Tage, sieben Köpfe“ – derzeit wieder in Talkshows und diversen Printmedien über ihre Krankheit und wie sie damit umging. Dass dabei die Vermarktung ihres Buches „Ein Schnupfen hätte auch gereicht“ im Fokus steht, ist an dieser Stelle nebensächlich. Wichtiger ist die Botschaft, die an jeden adressiert ist, der, wie Gaby Köster vor ihrem Schlaganfall, sein Leben von einem ausgefüllten Terminkalender, ständiges Rumreisen, Hektik und Stress pur bestimmen lässt.

Denn wie viele von uns verpassen tagtäglich ihre erste Chance auf Leben? Warum priorisieren wir das (Er-)Leben immer erst dann, wenn es fast zu spät scheint? Warum erfahren wir oftmals erst durch eine Krankheit, was es heißt zu leben? Häufig fangen wir erst nach einer ernsthaften Erkrankung oder einem Burnout an, die kleinen Dinge des Lebens zu genießen: ein gutes Essen mit Wein, das ansteckende Lachen eines Kindes, ein anregendes Gespräch mit einem Freund.

So lange wir gesund sind, hat Geld und Status für die meisten von uns absolute Priorität. Egal wie – der Körper hat zu funktionieren! Er ist Mittel zum Zweck! Körperliche und/oder psychische Warnsignale, die er uns aussendet, nehmen wir oft nicht wahr. Wir übergehen sie und nehmen sie nicht ernst. „Ich und krank? Niemals! Mich kann das nicht treffen.“ Diese Gedanken kennen viele von sich.

Ein altes Sprichwort besagt: Je weniger man sich um seine Gesundheit kümmert, umso mehr Zeit muss man später für die Krankheit aufbringen. Es trifft umso mehr auf das Leben in unserer westlichen Gesellschaft zu. Nur selten nimmt sich der moderne Mensch Zeit für sich und seine Gesundheit. Vorsorge nehmen wir allenfalls so lange ernst, wie sie uns nicht zu viel Zeit und Geld kostet und uns vom Arbeiten für noch mehr Luxus abhält. Das gilt für Männer noch mehr als für Frauen, wie das Gelsenkirchner Institut für Arbeit und Technik jüngst ermittelte. Denn die Mitglieder des vermeintlich starken Geschlechts sind ausgesprochene Vorsorgemuffel.

Offenbar brauchen wir Menschen wie die ehemalige ARD-Sportmoderatorin Monika Lierhaus, die monatelang wegen einer Hirnblutung ins künstliche Koma versetzt wurde, oder Comedystar Gaby Köster, um uns wieder auf die Ursprungswerte des Lebens zu besinnen. So ergab eine aktuelle Gfk-Umfrage, dass jeder zweite Befrage es gut findet, wenn Prominente sich öffentlich zu ihrer Krankheit bekennen.

Schwere, krankheitsbedingte Schicksale prominenter Menschen berühren uns mehr als das Leid von Freunden und Bekannten. Wenn bekannte Stars sich öffentlich zu ihren Krankheiten bekennen, machen sie ebenfalls Betroffenen zum einen Mut, zum anderen zwingen sie den (noch) gesunden Zuschauer – auch wenn es nur für einen Moment ist – sich diesem Thema zu stellen und sich mit einer möglichen eigenen Erkrankung auseinander zu setzen. Ein kurzer Moment der Besinnlichkeit auf die eigentlichen Werte des Lebens.

Solche Momente sind dazu wichtig und geeignet, uns an eine notwendige Balance zwischen Arbeit und Freizeit als Teil der Gesundheitsvorsorge zu erinnern. Denn sonst könnte es irgendwann zu spät sein, aufgeschobene Träume tatsächlich zu leben. Nicht jeder bekommt eine zweite Chance, wie Gaby Köster sie in ihrem Buch beschreibt.
ZUM KOLUMNIST
Über Dr. Michaela Moser
Dr. Michaela Moser verfügt über eine jahrelange Management-Erfahrung in diversen international tätigen Konzernen. Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre und berufsbegleitende Promotion an der Universität zu Köln war sie zunächst als Steuerassistentin ... mehr
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