Pressemitteilung, 31.07.2007 - 11:01 Uhr
Perspektive Mittelstand
„Gesundheit ist das höchste Gut ...“
(PM) , 31.07.2007 - Ein Interview mit Dr. Dr. Cay von Fournier und Klaus WesthoffHerr von Fournier, Sie sind Arzt und Ökonom. Was haben diese beiden – auf den ersten Blick recht unterschiedlichen – Wissenschaften gemeinsam?Cay von Fournier:Sowohl der Arzt als auch der Ökonom hat mit einem komplexen System zu tun. Der Körper ist ebenso komplex wie ein Unternehmen. Beide können krank und gesund sein und es bedarf stets einer guten Diagnose, welche die Ursachen aufzeigt, bevor es an die Therapie geht. Oft werden sowohl in der Medizin als auch in der Ökonomie nur Symptome behandelt, anstatt die Ursachen zu beheben. Ebenso kommt in beiden Disziplinen die Prävention zu kurz. Wie Sie sehen, ist der Arzt vom Unternehmer gar nicht so weit entfernt. So bin ich nun ein Arzt für Unternehmen. Meine Vorliebe ist dabei die ganzheitliche und präventive Sicht, also "Was kann ich tun, damit Unternehmen erst gar nicht krank werden?" und "Was kann ich tun, damit möglichst viele gesunde Menschen in gesunden Unternehmen erfolgreich arbeiten können?".Und wie sieht es in der Realität mit der Gesundheit aus?Cay von Fournier:Gesundheit ist zwar ein sehr wichtiger, aber eben auch nur ein Aspekt. Ich spreche in diesem Zusammenhang gerne von Lebensbalance. Diese beruht auf acht Lebensbereichen: Frieden, Freude, Familie, Freunde, Fitness, Finanzen, Firma und Fortbildung. Wird ein Bereich vernachlässigt, gerät das Leben unweigerlich außer Balance. Die Fitness oder Gesundheit spielt in diesem Zusammenhang natürlich eine große Rolle. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir die Welt nur durch unsere Sinne und somit unseren Körper verstehen. Er ist nicht Mittel zum Zweck, er ist ein großes Geschenk. Leider nehmen wir dieses Geschenk als selbstverständlich und vergessen, jeden Tag dafür dankbar zu sein und vor allem etwas dafür zu tun. Wenn wir ein glückliches und erfülltes Leben haben wollen, sollten wir Zeit, Energie, Aufmerksamkeit, Pflege, Liebe und Fürsorge, Bewegung und gesunde Ernährung in unseren Körper "investieren". Erst durch den Einklang zwischen Körper und Seele und der Berücksichtigung der acht Lebensbereiche legen wir die Grundlage für unsere Gesundheit und damit auch für die Gesundheit unserer Unternehmen.Ist unsere medizinische Versorgung nicht so gut, dass sich schon ein Medikament findet, wenn wir krank werden - warum also Prävention?Cay von Fournier:Aus der Sicht als Arzt kann ich nur sagen: Das ist eine sehr gefährliche, oft sogar tödliche Strategie. Viele Menschen geben die Verantwortung ab, verstoßen jeden Tag gegen die Gesetzmäßigkeiten unseres Körpers und dann, wenn sie krank werden, gehen sie zum Arzt und wollen eine Pille, die möglichst schnell wieder gesund und fit macht. Unser Körper hat uns in der Regel viel mehr Gesundheit für unser Leben mitgegeben, als wir im Alltag brauchen. Aus diesem Grund verstoßen wir ja auch so munter gegen die Gesetzmäßigkeiten unseres Körpers, gegen die einfachsten Spielregeln. In all den Jahren als Arzt an der größten deutschen Universitätsklinik habe ich viele tausend Patienten behandelt. Die traurige Bilanz ist, dass mehr als 50% der schwerkranken Patienten dort waren, weil sie diese Spielregel missachtet haben. Wir ernähren uns falsch, bewegen uns viel zu wenig, traktieren unsere Lungen und Gefäße mit Nikotin und die Leber mit Alkohol, wir nehmen Drogen und Gifte zu uns, sind gestresst, unausgeglichen, schlafen zu wenig, ...Und was können Menschen konkret für Ihre Gesundheit tun?Cay von Fournier:Wenn wir ein glückliches und erfülltes Leben haben wollen, sollten wir Zeit, Energie, Aufmerksamkeit, Pflege, Liebe und Fürsorge, Bewegung und gesunde Ernährung in unseren Körper "investieren". Dabei ist die investierte Zeit sehr unterschiedlich, bei beruflich beanspruchten Menschen jedoch meistens zu wenig. Umso wichtiger sind deshalb auch Maßnahmen im Unternehmen, um Gesundheit, Fitness und körperliches Wohlergehen der Mitarbeiter zu fördern.Herr Westhoff, Sie sind Sporttherapeut und diplomierter Sportwissenschaftler. Wie erleben Sie in der täglichen Praxis in Unternehmen deren Gesundheitsmanagement?Klaus Westhoff:Von einem wirklich funktionierenden Gesundheitsmanagement kann meist nicht die Rede sein. Zwar haben größere Konzerne oft einen Fitnessraum oder bieten Einzelmaßnahmen an, doch mangelt es oft an der ganzheitlichen und vor allem langfristigen Strategie. Auch wenn der Krankenstand in den letzten Jahren nicht unbedingt gestiegen ist, heißt das noch lange nicht, dass die Mitarbeiter gesünder sind. Viele gehen, aus Angst um Ihren Arbeitsplatz, trotz Krankheit in die Arbeit. Anwesenheit heißt in diesem Zusammenhang also nicht unbedingt, gesund und fit seinen Aufgaben nachzukommen. Eine zunehmende Überalterung der Belegschaften bei gleichzeitig wachsendem Leistungsdruck tut ein Übriges dazu, dass es immer mehr kranke Menschen in kranken Unternehmen gibt.Freuen sich die Unternehmer denn über den meist niedrigen Krankenstand oder erkennen sie das viel tiefer sitzende Gesundheitsproblem?Klaus Westhoff:Unternehmen werden es nicht mehr lange vermeiden können, sich mit diesem Problem auseinanderzusetzen. Von den drastischen Einschnitten im Leistungskatalog der Krankenkassen werden sowohl Mitarbeiter als auch Unternehmen automatisch finanziell betroffen sein. Gesundheit ist Chefsache - auch wenn die Gesundheit der Mitarbeiter im Kennzahlensystem der Unternehmen bislang noch keine Rolle spielt. Doch Gesundheit und Motivation der Mitarbeiter sind die wichtigsten Motoren für den geschäftlichen Erfolg. Durch Maßnahmen im Gesundheitsbereich steigt nicht nur die Leistungsfähigkeit, sondern auch das Engagement der Mitarbeiter als Basis zur Erreichung der Unternehmensziele.Sie sprechen von Corporate Activity? Was ist das?Klaus Westhoff:Genau! Corporate Activity zielt darauf ab, die Beschäftigungsfähigkeit eines Menschen lebenslang zu erhalten und zu fördern. Dies sollte so geschehen, dass es für beide Seiten – Mitarbeiter wie Unternehmen – eine Win-Win-Situation darstellt. Die Mitarbeiter fühlen sich wichtig genommen und identifizieren sich stärker mit dem Unternehmen. Und das Unternehmen profitiert nicht nur von deutlich geringeren Krankenständen, sondern auch von einer verbesserten Personalbindung sowie Attraktivität bei der Personalgewinnung.Auf was sollten Unternehmen achten, wenn Sie in die Gesundheit ihrer Mitarbeiter investieren wollen?Klaus Westhoff:Wichtig ist, dass es keine Insellösung ist, sondern Maßnahmen möglichst in eine ganzheitliche und langfristige Strategie eingebunden sind. Mitarbeitern den Eintritt ins Fitnessstudio zu zahlen ist zwar besser als nichts, ein Health Concept sollte jedoch unbedingt die drei wichtigen Bausteine Vorbereitung, Check-up sowie Analyse/Maßnahmen beinhalten – so wird das Ganze für alle beteiligten Seiten transparent und für das Unternehmen vor allem auch wirtschaftlich messbar. Vielen Dank für das Gespräch!
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