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Geschichte hautnah erleben: Sportler entdecken die ehemalige innerdeutsche Grenze

(PM) , 02.06.2009 - Einige Aktivitäten sollen an Opfer der deutschen Teilung erinnern und Spenden bringen. Sport als Ausdruck von Freiheit auf dem alten Todesstreifen.

[pd-f] 2009 jährt sich der Mauerfall zum 20. Mal. Auch Sportler nutzen das Jubiläum dazu, auf aktive Weise der deutschen Teilung zu gedenken. Auf 1.378 km erstreckt sich der ehemalige eiserne Vorhang quer durch Deutschland, vom ehemaligen Dreiländereck (BRD, ?SSR, DDR) bis zur Ostsee – mit dichten Wäldern, dünn bevölkerten Landstrichen und mitunter steilen Bergen ein perfektes Terrain für Ausdauersportler.

Grenzerfahrungen auf der Grenze
Den Auftakt der Aktionen machte der jüngst abgeschlossene Staffellauf „Grenzenlos laufen“ (www.grenzenloslaufen2009.de), der vom 15. bis 24. Mai stattfand. Im bayerischen Mödlareuth, einst ein geteiltes Dorf, machten sich 35 Läufer auf den Weg nach Lübeck. Die zwischen 100 und 150 km langen Etappen teilten sich je drei Gruppen, deren Teilnehmer beliebig lange Strecken laufen konnten. Der starke Wildwuchs auf dem alten Kolonnenweg der DDR-Grenzer machte den Lauf bisweilen zum wahren Wildnis-Abenteuer, berichtet ein Teilnehmer.

Sport als Ausdruck individueller Freiheit
„Es gibt keinen unpolitischen Sport“, stellt Gunnar Fehlau, Fahrradbuchautor und Initiator der Grenzsteintrophy (www.grenzsteintrophy.de), fest. Sportler wurden stets funktionalisiert oder sanktioniert, wenn sie nicht linientreu waren, so Fehlau. „Das galt übrigens für beide Systeme!“
Mit der Grenzsteintrophy und ihrer „Selbstversorger-Philosophie“ möchten wir eine Ode auf die persönlichen Freiheitsrechte und den Sport als Völker vereinendes und Frieden stiftendes Element einstimmen, fasst Fehlau den philosophischen Überbau der Extrem-Tourenfahrt zusammen: Vor den Teilnehmern der Grenzsteintrophy, die sich am 24. Juni auf dem einstigen innerdeutschen „Grenzstrand“ auf dem Lübecker Priwall versammeln, liegen rund 1.200 Kilometer, weitgehend über Naturwege und den schon erwähnten Kolonnenweg. Außer einem gemeinsamen Startpunkt, einem GPS-Track und einem „Fahrer-Kodex“ gibt es keinen organisatorischen Rahmen: keine Zeitmessung, keine Kontrollen, keine Startgebühr und keine Siegesprämien. Der Ritt entlang der alten Grenze ist weder Radrennen noch Touristikfahrt, sondern eine Selbstversorgerfahrt. Alle benötigte Ausrüstung und Verpflegung müssen die Fahrer auf dem Rad mitführen oder unterwegs kaufen. Jede Art vorterminierter Unterstützung schließt der Kodex kategorisch aus. Ziel dieses archaischen Reglements sind maximale Freiheit und Herausforderung an den Fahrer und „nicht für eine Begleitcrew“! Binnen sieben Tagen werden die ersten Fahrer im Ziel erwartet. Wer im Dreiländereck Bayern/Thüringen/Tschechien ankommt, kann sich ins Goldene Buch eintragen, das in einer Gaststätte nahe des Ziels ausliegt.
Eiltempo für Flüchtlingskinder
Schnell unterwegs sein wollen die Fahrer des „Ride4Charity“ (www.ride4charity.de), die sich am 4. Juli an den zwei Enden der ehemaligen Grenze auf die Räder schwingen. Die zwei Teams à sechs Fahrer werden Tag und Nacht unterwegs sein – bei Dunkelheit geleitet von superhellen Strahlern des Fahrradbeleuchtungsherstellers Busch und Müller (www.bumm.de), der übrigens alle drei Events unterstützt – und hoffen, nach rund 40 Stunden irgendwo in Hessen aufeinanderzutreffen. Die sportliche Extremtour ist indes kein Selbstzweck: Die Organisatoren von Ride4Charity sammeln mit ihren Aktionen Spenden für Projekte und Organisationen, die es schwer haben, an öffentliche Fördermittel zu gelangen. Von der Grenzfahrt profitieren soll die Münchener Ergänzungsschule „SchlaU!“ (www.schlau-net.de), die seit dem Jahr 2000 junge Flüchtlinge in Deutschland auf den bayerischen Hauptschulabschluss vorbereitet, um ihnen durch die Möglichkeit der Aus- und Weiterbildung die Integration in die neue Heimat zu ermöglichen.
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