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Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP
Pressemitteilung

Fraunhofer-Gesellschaft gründet eine Forschungs-Allianz für die Bauwirtschaft

(PM) , 20.01.2009 - Die Bauwirtschaft steht nicht zuletzt aufgrund der aktuellen Energie- und Finanzkrise vor neuen Herausforderungen. Die künftigen Rahmenbedingungen werden vor allem geprägt vom demographischen Wandel, einem gestiegenen Bewusstsein für die langfristige Bedeutung von nachhaltigem Bauen und Energieeffizienz sowie der weiteren Öffnung internationaler Märkte. In der neu gegründeten Fraunhofer-Allianz Bau haben insgesamt 15 Fraunhofer-Institute ihre Kompetenzen im Bereich Bau gebündelt. Auf der Messe BAU (12.-17. Januar 2009, Neue Messe München) präsentierte sich die neue Allianz erstmals der Öffentlichkeit.

Im Allgemeinen wird die Bauwirtschaft als "Low-Tech- Branche" wahrgenommen. Gründe hierfür sind sowohl hohe Innovationshemmnisse, als auch der enge Zeit- und Kostenrahmen bei Bauprojekten sowie der erhebliche Anteil kleiner und mittelständischer Unternehmen in der Wertschöpfungskette. Zusätzlich finden die essentiellen Innovationsbemühungen in der Regel nicht im Hauptgewerbe statt, sondern vielmehr bei den Zulieferern sowie bei den Bauingenieuren und Architekten. Die Verlagerung von Neuerungen auf KmU begrenzte die Entwicklung von umfassenden Innovationen.

Gleichzeitig besteht für die Baubranche ein großes Forschungs- und Innovationspotenzial. Wie in fast allen Wirtschaftszweigen fordert der Markt steigende Produktqualität bei gleichzeitig sinkenden Kosten. Steigende Rohstoff-, Energie- und Betriebskosten sowie sich verschärfende Umweltschutzanforderungen führen aber nicht nur zu Belastungen für die Gewerbe, sondern bieten auch neue Marktchancen, insbesondere für die Bauwirtschaft, die Materialentwicklung und den Anlagen- und Gerätebau.

Gefragt sind neue Technologien, mit denen beispielsweise die Energieeffizienz im Bestandsbau erhöht sowie die Umweltbelastung und die Energiekosten gesenkt werden können. Die Fraunhofer-Gesellschaft hat deshalb Ende Mai 2008 ihre Forschungsaktivitäten im Bereich Bau zusammengeführt und eine Allianz mit 15 Fraunhofer-Instituten gegründet. Diese stellt sich erstmalig auf der Messe BAU 2009 vor. Verteilt auf 22 Standorte in Deutschland mit mehr als 3.500 Mitarbeitern der beteiligten Institute deckt die Fraunhofer- Allianz Bau alle wesentlichen forschungsrelevanten Fragestellungen zum Thema Bau vollständig innerhalb der Fraunhofer- Gesellschaft ab. Konnten einzelne Institute bislang nur Teilaspekte aus dem Bereich Bau abdecken, erfasst die Allianz erstmals Gebäude als Gesamtsystem mit ihrem gesamten Lebenszyklus.

"Als interdisziplinäre Organisation fungiert die Fraunhofer- Allianz Bau als Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Forschung und Politik. Damit bietet die Fraunhofer-Gesellschaft erstmals einen zentralen Ansprechpartner für integrale Systemlösungen zum Thema Bau. Gemeinsam mit der Bauwirtschaft wollen wir die technologische Führerschaft Deutschlands in den Bereichen Bauprodukte und -prozesse weiter ausbauen, gerade auch im Hinblick auf den Aspekt der Nachhaltigkeit bei Planung, Realisierung und Nutzung von Gebäuden", so Prof. Klaus Sedlbauer, Sprecher der Allianz Bau und Leiter des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik IBP. Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen, aber auch die Politik sollen mit Hilfe der Allianz Bau einen vereinfachten Zugang zu den industrienahen Forschungskompetenzen der Fraunhofer- Institute erhalten.

Die Geschäftsstelle der Allianz wurde am Holzkirchener Institutsteil des Fraunhofer IBP eingerichtet. Sie dient als zentrale Anlaufstelle für Interessenten, vermittelt entsprechende Kompetenzen innerhalb der Allianz und koordiniert die Forschungsarbeit. Von der Informationsbeschaffung, der Material- und Produktentwicklung über die Simulation bis hin zur Schadens- und Systemanalyse können die 15 Fraunhofer- Institute ein durchgängiges Know-how anbieten. "Durch die vernetzte Zusammenarbeit innerhalb der Allianz können wir integrale Systemlösungen sowie komplexe Forschungs- und Entwicklungsaufgaben ökonomisch entwickeln und effizient bearbeiten", erklärt Andreas Kaufmann, Geschäftsführer der Allianz Bau, die Vorteile für den Kunden.

Die Fraunhofer-Allianz Bau legt ihren Forschungsschwerpunkt auf Fragen zur Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung, aber auch auf den Aspekt der Gesundheitsverträglichkeit des Bauens und Wohnens sowie auf Problemstellungen von Produkt-, System- und Prozessoptimierung. Sie beschäftigt sich insbesondere mit der systematischen Betrachtung von Gebäuden - vom Werkstoff, über Bauteil, Raum und Gebäude bis hin zur kompletten Siedlung. Ins Portfolio fällt aber auch die chronologische Betrachtung eines Gebäudes, die den gesamten Lebenszyklus umfasst - vom Entwurf, über Errichtung und Sanierung bis zum Rückbau.

Ansprechpartner:
Andreas Kaufmann
Telefon +49 8024 643-240
Telefax +49 8024 643-366
e-mail: andreas.kaufmann@ibp.fraunhofer.de

Geschäftsstelle Fraunhofer-Allianz Bau
Fraunhoferstr. 10, 83626 Valley
www.bau.fraunhofer.de

Beteiligte Fraunhofer-Institute für Bauphysik IBP, Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut EMI, Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, Chemische Technologie ICT, Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM, Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB, Mikroelektronische Schaltungen und Systeme IMS, Informationszentrum Raum und Bau IRB, Silicatforschung ISC, Solare Energiesysteme ISE, Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF, Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT, Holzforschung, Wilhelm-Klauditz-Institut WKI, Zerstörungsfreie Prüfverfahren IZFP und Werkstoffmechanik (Institutsteil Halle) IWMH.

Detaillierte Informationen zum Fachforum der Fraunhofer- Allianz Bau am Freitag, den 16. Januar 2009, 9 bis 13 Uhr finden Sie unter: www.ibp.fraunhofer.de/veranstaltungen.

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Janis Eitner
Tel. +49 (0) 8024 / 643-203, Fax -366
E-Mail: janis.eitner@ibp.fraunhofer.de
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