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Falsche Förderung des Fachpersonals – Unternehmen tun zu wenig für die Weiterbildung der Mitarbeiter

(PM) , 19.02.2008 - Bonn/Köln – Die Situation scheint paradox: 25.000 unbesetzte Stellen – und trotzdem wimmelt es in Deutschland von arbeitslosen Ingenieuren. Bei der Redi-Group www.redi-group.de setzt man jetzt auf die „Weisheit des Alters“ und hat ein Ziel festgelegt: Bis zum Ende des Jahres 2010 will das technische Serviceunternehmen über 4.000 Fachkräfte aus dem Potenzial der arbeitssuchenden Ingenieure – besonders aus der älteren Generation – der Industrie wieder zur Verfügung stellen. Dies soll vor allem über eine gezielte Qualifizierung geschehen, so die Zeitschrift Absatzwirtschaft www.absatzwirtschaft.de.

Allein 2007 gab es monatlich im Schnitt 25.000 offene Ingenieurstellen, von denen viele unbesetzt blieben. Da aber Tausende Ingenieure in Deutschland arbeitslos gemeldet sind, muss die Frage erlaubt sein, ob diese Leute den Anforderungen der Industrie nicht gewachsen sind. So einfach sei dies nicht, schreibt die Absatzwirtschaft. Denn eine vom VDI Wissensforum www.vdi-wissensforum.de in Auftrag gegebene Studie zeige, dass der Fehler hauptsächlich bei der falschen Einschätzung und vor allem der falschen Förderung des eigenen Fachpersonals liege.

In den meisten Unternehmen finde keine gezielte Personalentwicklung statt. Weiterbildungsmaßnahmen würden nur vereinzelt angeboten und gingen oft an den eigentlichen Bedürfnissen vorbei. „Vor allem bei den klein- und mittelständischen Unternehmen wird die Personalentwicklung oft dem Zufall überlassen“, sagt Willi Fuchs, Sprecher von „Sachen machen“ www.sachen-machen.org. „Dabei leiden gerade Unternehmen dieser Größe besonders unter dem Fachkräftedefizit.“ Doch trotz des gravierenden Mangels an Ingenieuren seien die Ausgaben für Weiterbildung und Personalentwicklung in den letzten Jahren nicht gestiegen. Dabei sollte gerade dann in den bestehenden Mitarbeiterstamm investiert werden, wenn nicht genügend qualifizierte Kräfte nachrücken können, so die Zeitschrift für Marketing.

Mit einem speziell für Wiedereinsteiger erarbeiteten Ausbildungsprogramm hofft die Redi-Group laut Gründer und Geschäftsführer Dieter Reitmeyer, jährlich bis zu 1.000 Ingenieure wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Die Generation 50plus wird dabei nicht abgeschrieben. Rund 75 Prozent der bei Redi beschäftigten Ingenieure sind älter als 45 Jahre. Sie gelten als erfahren und flexibel. Zudem sehen viele Langzeitarbeitslose in diesem Projekt ihre letzte Chance und zeigen sich daher besonders motiviert.

In naher Zukunft wird der demographische Wandel dazu führen, dass die Unternehmen sich um die besten Talente und High Potentials „schlagen“ werden. Wie können sich Deutschlands Mittelständler und Konzerne auf diese Situation vorbereiten? „Den richtigen Mitarbeiter zur richtigen Zeit am richtigen Ort – wenn das funktionieren soll, müssen nun Maßnahmen im Bereich des Personalmarketings und der Imagepflege von den Unternehmen angegangen werden“, antwortet der Arbeitsmarkt- und Personalexperte Marc Emde von der Kölner KCP Personaldienstleistungsgesellschaft www.kirchconsult.de. „Neben der Bestimmung des stellenspezifischen Anforderungsprofils gewinnt die Herausarbeitung der Unternehmensphilosophie an Bedeutung. Nur so kann neben der rein fachlichen Passgenauigkeit der Bewerber auch eine weitere Grundvoraussetzung, nämlich ob dieser Kandidat mit den Werten des Unternehmens übereinstimmt, gezielter als bisher abgeglichen werden. Gerade hierin ist die Basis für die spätere Bindung sowie auch Leistungsbereitschaft und -fähigkeit der Mitarbeiter zu sehen. Die Transparenz der Unternehmungskultur und der hieraus folgenden Erwartungshaltung gegenüber den Mitarbeitern ist zukunftsrelevant wie kein anderes Thema.“

Doch noch finden gerade viele ältere Arbeitnehmer nach einer längeren Phase der Erwerbslosigkeit keinen neuen Job mehr. „Ständige Weiterbildung ist der beste Schutz gegen Arbeitslosigkeit“, meint Emde. „Auch wenn der Arbeitgeber hier untätig bleibt, sollten alle Arbeitnehmer in Eigeninitiative dafür sorgen, dass sie auf dem neuesten Stand bleiben. Das hilft ihnen dann, wenn sie einmal arbeitslos werden sollten. Außerdem wäre es gut – aber das bleibt reines Wunschdenken –, wenn das arbeitsmarktfeindliche Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz ersatzlos gestrichen würde, da es in der Praxis insbesondere Ältere diskriminiert, entgegen der eigentlichen Intention.“
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