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News, 02.06.2005
Management (allgemein)
KfW-Gründungsmonitor 2005
1,4 Millionen Existenzgründungen im vergangenen Jahr - Kleinstgründungen weiter auf dem Vormarsch.
Im vergangenen Jahr haben sich in Deutschland rund 1,4 Millionen Personen selbständig gemacht und damit 200.000 weniger als im Vorjahr. Während die Zahl der Vollerwerbsgründungen nahezu unverändert blieb (2004: mehr als 670.000; 2003: 680.000), waren die Nebenerwerbsgründungen stark rückläufig: 760.000 Menschen machten sich 2004 im Nebenerwerb selbständig, damit etwa 22 % weniger als im Vorjahr. Der Grund hierfür: in der derzeitigen schwierigen konjunkturellen Lage verzichten oder verschieben Menschen in abhängiger Beschäftigung häufiger ihre Pläne für eine selbständige Nebentätigkeit. Die Gründerquote, d.h. der Anteil der Gründer an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter, fiel von 2,3 % im Jahr 2003 auf 2,0 % im vergangenen Jahr. Dies ergab der KfW-Gründungsmonitor 2005, eine repräsentative Analyse über das Gründungsgeschehen in Deutschland, die der Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe, Dr. Norbert Irsch heute in Frankfurt vorstellte.

Die hauptberufliche Selbständigkeit ist weiterhin eine interessante Alternative zur abhängigen Beschäftigung. "Viele Gründer wollen ihre Ideen in die Tat umsetzen und lassen sich vom konjunkturellen Umfeld nicht beeindrucken. Andere gründen, auch das ist ganz deutlich, aus Mangel an Erwerbsalternativen", sagte Dr. Irsch. "Unsere Aufgabe ist es, die Ergebnisse unsere Forschung in unsere Programmgestaltung einfließen zu lassen: Die KfW Mittelstandsbank unterstützt deshalb Gründer mit spezifischen Programmen von Kleinstgründungen im Dienstleistungssektor über traditionelle Gründungen im Handwerk bis zu wachstumsstarken Start-Ups im High-Tech-Bereich. Neben der Finanzierung wird auch das Thema Beratung immer wichtiger, da viele Menschen ohne entsprechende Vorkenntnis und Erfahrung auf die Unternehmerseite wechseln."


Die wichtigsten Ergebnisse des KfW Gründungsmonitors im
Überblick:

- Jeder dritte Existenzgründer startete 2004 aus der Arbeitslosigkeit. Dies sind im Vergleich zum Vorjahr rund 2 Prozentpunkte mehr. Unter den Vollerwerbsgründern war sogar jeder zweiter zuvor arbeitslos.

- In den neuen Bundesländern waren 53 % der Gründer vor dem Start in die Selbständigkeit ohne Arbeit, in den alten Bundesländern lag dieser Anteil bei 28 %. Dreiviertel aller Arbeitslosen, die sich im Vollerwerb selbständig gemacht haben, erhielten Leistungen der Bundesagentur für Arbeit (Überbrückungsgeld o. Existenzgründerzuschuss). Diese Nachwuchsunternehmer starten tendenziell kleiner als nicht von der BA geförderte Gründer: weit überwiegend beginnen sie als ein Mann-Unternehmen (über 70 %) und haben auch nur einen sehr geringen Finanzierungsbedarf.

- Der Trend zu Kleinstgründern hält damit weiter an: rund 60 % aller Gründer benötigten 2004 weniger als 5.000 EUR für den Schritt in die Selbständigkeit. Das sind 10 % mehr als im Vorjahr. 32 % haben sogar überhaupt keinen Finanzierungsbedarf
(2003: 26 %).

- Die Anzahl der Gründer mit Finanzierungsschwierigkeiten hat
abgenommen: 2003 stieß noch jeder vierte Gründer auf Probleme bei der Finanzierung, im vergangenen Jahr war es jeder fünfte.

Zum ersten Mal wurde im diesjährigen Sonderteil des KfW Gründungsmonitors das Thema "Motivation der Unternehmensgründer"
untersucht: 90 % aller Gründer gaben an, dass sowohl Chancen, als auch "Not-Motive" bei der Entscheidung zur Selbständigkeit eine Rolle gespielt haben. Diejenigen, bei denen ausschließlich "Chancen"-Überlegungen im Vordergrund standen, gründeten i. d. R. größer als diejenigen aus reinen "Not-Motiven". Die Auswertungen belegen aber auch, dass Gründungen aus der Arbeitslosigkeit nicht pauschal mit "Not-Gründungen" gleichgesetzt werden dürfen. Immerhin rund ein Drittel der Gründer, die ausschließlich Chancen- Motive angeben, waren zum Zeitpunkt der Gründung arbeitslos.

Neben den Motiven wurde im Sonderteil untersucht, wovon die Beschäftigtenzahl zum Gründungszeitpunkt abhängt. Das Humankapital des Gründers - also seine Ausbildung, Berufserfahrung, Beschäftigungsstatus - hat einen signifikant positiven Einfluss auf die Anzahl der Mitarbeiter. Daneben hängt sie von weiteren Einflussfaktoren, wie etwa der Branche, ab. Im Vergleich zum Verarbeitenden Gewerbe starten besonders die Dienstleistungen und der Handel mit einer geringeren Zahl an Beschäftigten. Das Geschlecht des Gründers hingegen hat keinen Einfluss auf die Größe des Unternehmens zum Gründungszeitpunkt.
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