Richtig eingesetzt, kann man mit der eigenen Körpersprache eine große und vor allem nachhaltige Wirkung erzielen. Studien belegen, dass die meisten Konsumenten von Verkäufern oder auch Beratern neben fachlichem Sachverstand vor allem Zweierlei erwarten: Emotionale Kompetenz und persönliche Wertschätzung. Ein Gefühl, das sich aus verschiedenen Eindrücken zusammensetzt: Signalisiert der Mensch Engagement und wirkt er zuverlässig? Wie verhält er sich im Gespräch? Wirkt er sympathisch und vertrauenswürdig? Fragen, die sich kein Mensch bewusst stellt und doch meist schon nach kurzer Zeit für sich geklärt hat. Wie? Anhand der Signale, die ihm die durch die Körpersprache seines Gegenübers vermittelt werden. Die eigene Körperhaltung, Gesten und Mimik bewusst einzusetzen, ist für eine erfolgreiche Kundenbindung also unerlässlich. Dabei sollten einige entscheidende Regeln beachtet werden.
Der erste Eindruck zählt!
Mag diese Weisheit für den einen oder anderen auch mittlerweile noch so abgedroschen klingen, können wir doch jeden Tag aufs Neue die Erfahrung machen, dass sie nicht aus der Luft gegriffen ist. Oft reichen uns schon wenige Sekunden, um uns ein Urteil über einen Menschen zu bilden, auch wenn er uns bis dato fremd war. Für manche reicht allein der erste Händedruck schon aus, um sich ein ersten Bild zu machen. Gerade im Beratungsalltag können wir durch die Art der Begrüßung vieles über unser Gegenüber erfahren – seine Absichten, sein Selbstbild und seine Einstellung – und auch selbst eine bestimmte Botschaft vermitteln. Sie können Ihren Kunden also von Anfang an als engagierter, offener und kompetenter Berater gegenübertreten – mit Hilfe Ihres Händedrucks.
Was der Händedruck signalisiert:
Ganz wichtig: Achten Sie bei der Begrüßung auf jeden Fall darauf, die Distanzzone Ihres Gegenübers zu respektieren. Das bedeutet: mindestens eine Armlänge Abstand.
Souveränes Auftreten
Ein souveräner Auftritt ist in einer Beratungssituation das A und O für einen optimalen Beziehungsaufbau zum Gegenüber. Unsere Körperhaltung und die Art, wie wir stehen, sitzen oder gehen ist so etwas wie unsere ureigenste Visitenkarte. So strahlt eine optimale Haltung, bei der wir aufrecht stehen, die Brust heben und geradeaus blicken – den Körper also auf Spannung bringen – automatisch Souveränität und Kompetenz aus. Eine Haltung, die bei einem Menschen automatisch für ein stärkeres Vertrauensgefühl sorgt. Ganz anders wirkt dagegen eine Person, die nie still stehen kann, stocksteif ist oder sich im wahrsten Sinne des Wortes hängen lässt. Von ihr erwarten wir eher Unentschlossenheit, Unflexibilität oder Lustlosigkeit und halten sie weder für sehr engagiert, noch für vertrauenswürdig. Bleibt nur die Frage: Wie genau komme ich zur optimalen Standposition? Ganz einfach – mit dem Krone-Erbse-Trick:
Mag diese imaginäre Hilfestellung auf den ersten Blick auch etwas seltsam erscheinen, ist sie dennoch eine große Hilfe: Erstens, um die nötige Körperspannung zu erhalten, und zweitens, um der Gefahr zu entgehen, das Kinn nach oben zu strecken. Dadurch hätten Sie nicht nur eine arrogante und unsympathische Wirkung auf Andere – Ihnen würde auch die Krone vom Kopf rutschen.
Wir kennen jetzt die optimale Standposition, wenn es zum Beispiel darum geht, Ihrem Gegenüber etwas zu präsentieren – doch was machen wir mit unseren Armen? Für dieses „Problem“ gibt es zwei gute Lösungen:
Das Entscheidende bei beiden Möglichkeiten ist, dass unsere Hände sofort „einsatzbereit“ sind, wenn wir handeln oder etwas mit Gesten verdeutlichen müssen.
Neben dem richtigen „Standpunkt“ ist auch ein souveräner und natürlicher Gang entscheidend, um einen sympathischen und kompetenten Eindruck zu hinterlassen. Wie bei der optimalen Haltung sollten wir uns auch beim Gehen stets bemühen, den Körper aufrecht zu halten – schließlich ist die Steinzeit längst vorbei. Ein aufrechter Gang strahlt Offenheit und Selbstsicherheit aus.
Doch nicht nur unsere Haltung beim Stehen und Gehen, sondern auch die Art, wie wir sitzen, kann sich positiv auf eine Gesprächssituation auswirken:
Fazit: Sitzen Sie möglichst „offen“ - ohne verschränkte Arme und übergeschlagene Beine. So sind Sie aufnahmefähig und wirken auch nicht verschlossen.
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Ein Tipp
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Besonders bei langen Beratungsgesprächen passiert es oft, dass nach stundenlangem Sitzen die Kommunikation in eine Sackgasse gerät. Der Grund: Muss der Körper lange Zeit in einer Position – dem Sitzen – verharren, nimmt auch die geistige Flexibilität ab. Die Lösung: Schaffen Sie Möglichkeiten, die Position zu wechseln und sich zu bewegen – zum Beispiel mit einer kurzen Kaffeepause. Auf diese Weise kann nicht nur der Körper, sondern auch die Gedanken gelockert werden.
Ein positiver erster Eindruck und eine souveräne, selbstbewusste Körperhaltung, die außerdem Sympathie, Kompetenz, Engagement und Zuverlässigkeit ausstrahlt, sind die beste Basis für ein erfolgreiches Beratungsgespräch.
Die Wirkung von Gesten
Viele Gesten sprechen eine so deutliche Sprache, dass es keiner weiteren Worte bedarf. Wir alle wissen zum Beispiel, was es bedeutet, wenn jemand die Hand zur Faust ballt, den Daumen aber gerade nach oben streckt. Und wir alle können uns denken, was eine Person denkt, die sich mit dem Zeigefinger an die Schläfe tippt. Als positiv oder negativ können jedoch auch viele „harmlose“ Gesten empfunden werden, deren Wirkung unserem Gegenüber und auch uns selber oft gar nicht bewusst sind. Trotzdem können Sie den Eindruck, den wir zum Beispiel während eines Beratungsgesprächs vermitteln, beeinflussen. Achten Sie also in erster Linie darauf, im Gespräch mit einer negativen Aussage möglichst zu vermeiden:
Wer es schafft, negative Gesten zu umgehen, wird bei einem Beratungsgespräch in jedem Fall einen neutralen Eindruck hinterlassen. Mithilfe einiger bestimmter positiver Gesten ist es darüber hinaus nicht schwer, noch dazu sympathisch und vertrauenswürdig auf Ihr Gegenüber zu wirken: Ihre Hände sollten immer sichtbar sein, um Sicherheit zu vermitteln.
Glaubwürdigkeit
Wenn Sie nun in Zukunft versuchen, Ihre Aussagen mit möglichst positiven Gesten zu untermalen, sollten Sie eines immer bedenken: Ihre Gestik muss zu Ihrer Persönlichkeit bzw. Ihrem Typ passen und außerdem der jeweiligen Situation angemessen sein. Sind Sie also eher ein sachlicher, etwas zurückhaltender Mensch, könnte es unfreiwillig komisch wirken, wenn Sie plötzlich anfingen, wild zu gestikulieren. Umgekehrt passen zu einer extrovertierten Person keine zaghaften, schüchternen Bewegungen. Nicht vergessen: Gesten, die zwischen Hals und Taille und von unten nach oben verlaufen, wirken grundsätzlich positiv.
Ein Garant für eine absolut positive und sympathische Ausstrahlung ist die einfachste mimische Geste schlechthin – ein Lächeln! Aber echt muss es sein! Ziehen Sie also nicht einfach nur die Mundwinkel nach oben – Lächeln Sie mit dem ganzen Gesicht. Hochgezogene Wangen, Kleine Fältchen um die Augen und gesenkte Augenbrauen, die das Lächeln begleiten, sind ein sicheres Zeichen dafür, dass Fröhlichkeit nicht nur vorgetäuscht wird. Mit einem kleinen Lächeln bewirken Sie außerdem automatisch einen freundlichen und offenen Blick, mit dem Sie Ihrem Gegenüber in jeder Situation Interesse an seiner Person signalisieren und einen vertrauenswürdigen und selbstsicheren Eindruck erzeugen.