(PM) Hamburg, 12.09.2013 - Mit der India Week Hamburg 2013 rückt in dieser Woche wieder einmal der Subkontinent in den Fokus der Aufmerksamkeit - und damit unweigerlich auch das Thema Zuwanderung von Fachkräften. Indische Hochschulabsolventen sind hochqualifiziert und bei Arbeitgebern weltweit gefragt, während Deutschland im Angesicht niedriger Arbeitslosenzahlen weiterhin händeringend nach Fachkräften sucht. Mit der Einführung der Blue Card EU sollte diese Problematik eigentlich aufgehoben werden. Aber wie nutzen deutsche Unternehmen die Möglichkeiten des Verfahrens tatsächlich? "Noch sehr, sehr zögerlich", berichtet Kamal Kakar, indisch-stämmiger Geschäftsführer der interkulturellen Personal- und Strategieberatung India Coaching & Consulting. Tagtäglich hat er mit Unternehmen zu tun, die ihren Fachkräftebedarf mit indischen Arbeitnehmern zu decken versuchen. "Im Vergleich mit der Frühphase, kurz nach dem offiziellen Start, können wir einen spürbarer Anstieg der Nachfrage beobachten. Konsequent ausgeschöpft wird das Potenzial des indischen Fachkräftemarktes und der Blue Card allerdings bei Weitem nicht."Knapp ein Jahr nach Einführung sind nur knapp 9000 Blauen Karten ausgestellt worden, davon lediglich 2500 an tatsächliche Zuwanderer. Zwar stellen Inder mit insgesamt 2000 Blue Card Bewilligungen die stärkste Nationalität, viele Unternehmen schrecken aber noch immer vor der aktiven Mitarbeitersuche im Ausland zurück - gerade wenn es sich dabei um nicht-deutschsprachige Länder außerhalb der EU handelt. "Die sprachlichen und bürokratischen Hürden werden weiterhin als immens hoch wahrgenommen. Vor allem mittelständische Unternehmen ohne eigenes internationales Netzwerk schätzen den Aufwand der Kandidatensuche, -rekrutierung und -integration als unwirtschaftlich ein. Genau diese Unternehmen sind aber auch verstärkt auf Fachkräfte angewiesen."Das Problem liegt dem Kakar zufolge in einer erstaunlich problematischen Zusammenführung von Nachfrage und Nachfrage - denn von Seiten der indischen Fachkräfte sei ein großes Interesse an der Blue Card dem Arbeiten in Deutschland auszumachen. "Wir erhalten täglich Anfragen von Kandidaten aus Indien, die gerne in Deutschland arbeiten würden und über exzellente fachliche und sprachliche Qualifikationen verfügen. Ein Großteil der Bewerber fällt im Sinne der Blue Card sogar unter die Kategorie der Mangelberufe, wie beispielsweise Ingenieure und IT-Spezialisten. Die scheinbaren Hindernisse von Bürokratie, Sprache und Kultur entmutigen allerdings viele Menschen den Schritt Richtung Deutschland zu wagen. Wir können ihnen damit eine erste Anlaufstelle bieten, die sie über die Voraussetzungen und Bestimmungen informiert, den Kontakt zu passenden Unternehmen vermittelt und sie gleichzeitig in Coachings auf das Leben und Arbeiten in Deutschland vorbereitet."Für mittelständische Firmen biete diese Vorgehensweise einen entscheidenden Vorteil: "Es kommt alles aus einer Hand. Unternehmen mit denen wir zusammenarbeiten, schätzen an unserer Dienstleistung vor allem die Integration aller relevanten Bereiche, die ohne eine überflüssige Beteiligung von Drittanbietern auskommt. Durch die Kombination von rechtlicher, wirtschaftlicher und kultureller Beratung bilden wir den gesamten Rekrutierungs- und Integrationsprozess ab und stellen sowohl auf Unternehmens- als auch auf Bewerberseite eine optimale Vorbereitung sicher."Ein abschließendes Urteil über die Effektivität der Blue Card will Kakar dementsprechend nicht fällen. "Ich erwarte hier noch eine deutliche Steigerung. Nach dem schleppenden Start des Verfahrens haben Unternehmen, die die Personalsuche nicht selbst leisten möchten, erst jetzt die Möglichkeit auf etablierte Dienstleistungen wie die unsere zurückzugreifen."



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