Pressemitteilung, 10.10.2014 - 13:58 Uhr
Perspektive Mittelstand
EU-Förderung für nachhaltige Stadtkonzepte
Europäische Kommission nominiert Fraunhofer Smart-Cities-Projekt als Leuchtturmprojekt
(PM) Stuttgart, 10.10.2014 - Die Europäische Kommission hat das Projekt »Triangulum« unter Leitung des Fraunhofer IAO und mit Unterstützung des Steinbeis-Europa-Zentrums als Leitprojekt der Initiative »Smart Cities and Communities« nominiert. Im Projekt werden intelligente Stadtquartiere in drei Vorreiterstädten umgesetzt und anschließend auf drei weitere Städte übertragen. Beteiligt sind 23 europäische Partner aus Städten, Forschung und Industrie.Für sein Konzept zur Entwicklung intelligenter Stadtquartiere startet ein Konsortium unter der Leitung des Fraunhofer IAO im Rahmen der Initiative »Smart Cities and Communities« eine strategische Partnerschaft. Das eingereichte Projekt »Triangulum« steht für »The Three Point Project: Demonstrate. Disseminate. Replicate« und wird mit Unterstützung der Europäischen Union wegweisende Konzepte zunächst in den drei Städten Manchester (UK), Eindhoven (Niederlande) und Stavanger (Norwegen) umsetzen. Das Vorhaben ist aus der Morgenstadt-Initiative der Fraunhofer-Gesellschaft entstanden.»Unser Ziel ist es, praktikable Lösungen zu finden, um Städte nachhaltig, intelligent und auch in Zukunft lebenswert zu machen. Dazu setzen wir wegweisende Konzepte für nachhaltige Energieversorgung, Mobilität und Informationstechnologie zunächst in drei ausgewählten Städten um«, erläutert Alanus von Radecki, Projektleiter am federführenden Fraunhofer IAO. In Manchester wird das studentische Zentrum »Manchester Corridor« mit rund 72 000 Studierenden in ein Smart-City-Quartier transformiert. Neben der Sanierung historischer Gebäude wird ein autarkes Energienetz aufgebaut, um das gesamte Stadtquartier mit Wärme und Strom zu versorgen. Darüber hinaus sollen alle herkömmlichen Autos aus dem Viertel verbannt werden: Nur noch Elektrofahrzeuge, Fahrräder sowie die städtische E-Tram »Metrolink« dürfen nach der Vision der Wissenschaftler dann im Corridor verkehren.In Eindhoven soll das ehemalige Industriegelände der Firma Philips im Distrikt Strijp-S zu einem kreativen Smart District werden. Über eine quartierweite IKT-Lösung können die Einwohner auf verschiedene Bereiche der Infrastruktur zugreifen und so zum Beispiel elektrische Fahrzeuge eines Quartier-Carsharings buchen oder intelligente Parkraumkonzepte nutzen. Eine andere Herausforderung bringt der Stadtteil »Eckhart Vaartbroek« mit sich: Die hier vorherrschenden Sozialbauten werden energetisch saniert. Zur genauen Berechnung der Energieeinsparung kommt ein IT-basiertes Instrument zum Einsatz, das Aufwand und Ertrag in einer 3D-Visualisierung des Quartiers abbilden kann. Elektromobilität gehört für die Bewohner des norwegischen Stavanger bereits zum Alltag. Doch die Stadt mit der europaweit höchsten Dichte an Elektrofahrzeugen möchte noch besser werden, nämlich ein Motor für Entwicklung und Wachstum. Basis dafür ist ein hoch leistungsfähiges Glasfasernetzwerk, das es ermöglicht, Daten auf schnellstem Weg auszutauschen. Verschiedene Energie- und Mobilitätsprojekte auf Grundlage bestehender Highspeed-IKT-Infrastrukturen sollen Stavanger dabei helfen, Energie- und Mobilitätslösungen innovativ und clever zu integrieren. »Herzstück unseres Projekts ist eine IKT-Architektur, die in allen drei Leuchtturm-Städten zum Einsatz kommt. Sie ist die Grundlage dafür, dass die einzelnen Technologien in der Stadt miteinander vernetzt und aufeinander abgestimmt werden«, so Alanus von Radecki. Diese einheitliche Architektur sorgt auch dafür, dass die Konzepte später auf weitere Städte übertragen werden können – was die Follower-Städte Leipzig, Prag (Tschechien) und Sabadell (Spanien) im zweiten Schritt des Projekts beweisen sollen.Die Europäische Kommission hat »Triangulum« aus insgesamt 19 eingereichten Anträgen für eine strategische Partnerschaft im Rahmenprogramm »Horizon 2020« ausgewählt. Unter wissenschaftlicher Leitung des Fraunhofer IAO arbeiten im Projektkonsortium folgende Städte sowie weitere Forschungseinrichtungen und Industrieunternehmen zusammen:ProjektkoordinatorFraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO | Steinbeis-Europa-Zentrum Weitere beteiligte PartnerInstitut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement IAT der Universität StuttgartBeteiligte Partner Manchester (UK)Manchester City Council | The University of Manchester | The Manchester Metropolitan University | Siemens plc | Clicks and Links LTDBeteiligte Partner Eindhoven (Niederlande)Municipality of Eindhoven | Park Strijp Beheer B.V. | Stichting Woonbedrijf SWS.Hhvl | Technische Universiteit Eindhoven | Strijp S. Ontwikkeling B.V. | Koninklijke KPN N.V.Beteiligte Partner Stavanger (Norwegen)Stavanger Kommune | Greater Stavanger Economic Development AS | Rogaland Fylkeskommune | The University of Stavanger | Lyse Energi ASBeteiligte Partner der Follower CitiesPrague Institute of Planning and Development (Tschechien) | Ajuntament de Sabadell (Spanien) | Stadt Leipzig (Deutschland) | TÜV SÜD AG (Deutschland)


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Wie arbeiten und leben Menschen in Zukunft? Zu dieser und ähnlichen Fragen forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Fraunhofer IAO und bringen ihre Erkenntnisse ergebnisorientiert in die Anwendung. Unsere Expertinnen und Experten gestalten das Zusammenspiel von Mensch, Technik und Organisation ganzheitlich und kundenindividuell. Wir unterstützen Unternehmen und Institutionen, Potenziale neuer Technologien zu erkennen, diese gewinnbringend einzusetzen und attraktive Zukunftsmärkte zu erschließen.