Pressemitteilung, 31.01.2013 - 12:52 Uhr
Perspektive Mittelstand
EU-Energiekommissar Oettinger fordert Rückholbarkeit von Atommüll
Interview mit dem Wirtschaftsmagazin BIZZ energy today
(PM) Berlin, 31.01.2013 - EU-Energiekommissar Günther Oettinger fordert, atomare Endlager so zu bauen, dass Atommüll wieder herausgeholt werden kann – und spricht sich damit indirekt gegen den Standort Gorleben aus. Im Interview mit dem Wirtschaftsmagazin BIZZ energy today erklärt Oettinger: „Die Rückholbarkeit der Nuklearabfälle finde ich sinnvoll. Dann kann man ihn zu einem späteren Zeitpunkt, in Jahrzehnten oder sogar Jahrhunderten, intelligenter entsorgen oder verwerten.“ Damit würde der Salzstock Gorleben als Option ausscheiden, denn dort wäre Atommüll nicht rückholbar. Oettinger nannte als positives Beispiel Finnland, das kürzlich den Baustart eines Endlagers verkündete. „Die Finnen haben diesen Weg gewählt: Sie lagern den Müll in hartem Gestein, quasi in einer Art Tiefgarage, aus der sie ihn später zurückholen können.“ Laut Oettinger muss der Atommüll nicht im eigenen Land gelagert werden. „Es ist europarechtlich zulässig, dass ein Mitgliedsstaat einem anderen auf Vertragsbasis seinen Abfall zur Endlagerung verbringt“, sagte der EU-Kommissar zu BIZZ energy today. Insbesondere für Länder ohne eigene Kernkraftwerke, wie Luxemburg oder Portugal, die nur wenig Nuklearabfälle produzieren, mache es keinen Sinn, eigene Endlager zu bauen. Staaten mit einer nennenswerten Zahl von Kernkraftwerken, sollten sich dagegen selbst um die Endlagerung innerhalb ihres Territoriums kümmern. Der deutsche Atomausstieg ist nach Oettingers Worten „endgültig, egal wer die drei nächsten Bundestagswahlen gewinnen wird“. Allerdings werde Deutschland seinen Strom auch langfristig noch aus Kernkraft beziehen, sagte der EU-Kommissar zu BIZZ energy today: „Wir haben einen Strombinnenmarkt, wir haben keine Zollkontrollen und wir haben 140 Kernkraftwerke in Europa. Deswegen wird es in Deutschland weiterhin Strom aus Kernkraft geben, der allerdings nicht in Deutschland hergestellt wird, sondern beispielsweise aus Frankreich und Tschechien nach Deutschland fließt.“Große Hoffnungen knüpft Oettinger an die Kernfusion. „Ich baue darauf, dass Mitte des Jahrhunderts die Kernfusion einen – nicht unwesentlichen – Teil des weltweiten Stromverbrauchs sicherstellen könnte.“ Noch sei es allerdings zu früh, um über mögliche Standorte von Kernfusionsanlagen in Europa zu beraten, so der frühere CDU-Ministerpräsident von Baden-Württemberg.Das ganze Interview finden Interessierte in der neuen Ausgabe von BIZZ energy today. Ab 31.01.2013 im ausgewählten Pressehandel erhältlich.


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