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Dienstleistungsbranche gut für Gründer – Angst vor dem Scheitern verhindert oft Schritt in unternehmerische Selbstständigkeit

(PM) , 19.03.2007 - Von Ansgar Lange Bonn/Düsseldorf – Es ist eine altbekannte Klage: Deutschland fehlt es an Gründergeist und Unternehmertum. Durch den jüngsten Länderbericht des Global Entrepeneurship Monitor (GEM) www.gemconsortium.org wird diese These mit neuen Daten untermauert. Im Jahr 2006 waren nur 4,2 Prozent der Deutschen zwischen 18 und 64 Jahren bereit, ein Unternehmen zu gründen oder haben es vor weniger als dreieinhalb Jahren bereits getan. „Ein Jahr zuvor lag die Quote noch bei 5,4 Prozent und war erstmals seit vier Jahren gestiegen. Im internationalen Vergleich unter 42 Ländern belegt Deutschland nur Platz 37“, schreibt das Düsseldorfer Handelsblatt www.handelsblatt.de. Die Autoren der GEM-Studie bemängeln nicht nur die mangelnde Gründungsbereitschaft hier zu Lande, sondern auch die fehlende Qualität der Gründungen. In Deutschland, so der Befund, „gründen seltener schlaue Leute ein Unternehmen als in anderen Industrienationen“. „Angst ist ein schlechter Ratgeber“, sagt Michael Müller, Geschäftsführer der auf IT-Dienstleistungen spezialisierten a&o-Gruppe www.ao-services.de und Wirtschaftssenator im Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) www.bvmwonline.de. „Daher finde ich es bedenklich, dass in Deutschland für drei von zehn Gründern die Angst vor der Arbeitslosigkeit die Triebfeder ist, um mit einem eigenen Unternehmen an den Start zu gehen. Viele Gründungen – insbesondere in Ostdeutschland – sind aus der Not geboren. Dies muss nicht unbedingt schlecht sein. Solche Gründungen können durchaus Erfolg haben. Aber es wäre noch besser, wenn kreative junge oder auch ältere Menschen aus der Lust am Unternehmerischen heraus etwas auf die Beine stellten.“ Dabei eigne sich der Dienstleistungssektor besonders gut für Neugründungen, betont der Dienstleistungs-Experte Müller. Und wie die Angst vor Arbeitslosigkeit zur Unternehmensgründung animiert, hält andererseits die Angst vor dem Scheitern viele Leute (fast die Hälfte der Befragten) davon ab, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Schulische wie außerschulische gründungsbezogene Ausbildungen gebe es kaum oder eingeschränkt, und speziell die Unterstützung von Frauen bei Gründungen werde als schlecht eingeschätzt. Gerade einmal 20 Prozent der Erwachsenen schätzten die Chancen einer Firmengründung in den kommenden sechs Monaten positiv ein, so das Handelsblatt. In Dänemark liege der Anteil hingegen bei 65 Prozent. Jürgen Mehnert, Referent für die Neugründung von Unternehmen der Handelskammer (HK) Hamburg www.hk24.de, ist der Ansicht, viele Gründer aus der Dienstleistungsbranche hätten einen entscheidenden Vorteil, da sie nur einen relativ geringen Kapitalbedarf hätten. Ohne Gründergeist und Neugründungen gingen einer Volkswirtschaft die frischen Ideen aus, so Mehnert. Die HK Hamburg versuche daher, Schulklassen in Projektwochen oder mit Hilfe längerfristiger Projekte anzuleiten, wie man beispielsweise einen Business-Plan schreibe und welche Bedingungen erfüllt sein müssten, um eine eigene Firma gründen zu können. Denn früh übt sich, wer ein Gründer werden will.
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