Pressemitteilung, 08.02.2008 - 15:39 Uhr
Perspektive Mittelstand
Die Arbeitnehmer verdienen mehr, als sie verdienen
(PM) , 08.02.2008 - BVMW-Präsident Ohoven fordert Bundesregierung zur Korrektur bei der Einkommenssteuer aufBonn/Berlin – Angesichts bevorstehender harter Tarifrunden fühlt sich Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) www.bvmwonline.de, an Heinz Kluncker erinnert. Der mächtige ÖTV-Chef setzte nämlich im Jahr 1974 elf Prozent mehr Lohn und Gehalt durch. Damit war das Ende des wirtschaftlichen Aufschwungs in der Bundesrepublik besiegelt. „Auch heute drohen die überzogenen Forderungen der Gewerkschaften den Aufschwung zu beenden, kaum dass er sich so richtig breit gemacht hat“, so der Mittelstandspräsident. Dass die Arbeitnehmer endlich mehr Geld im Portemonnaie haben wollen, kann Ohoven gut verstehen. So sind seit 1991 die Bruttolöhne in Deutschland um sechs Prozent gestiegen, doch die Nettolöhne sanken im gleichen Zeitraum um ein Prozent. Der Staat hat Abgaben und Steuern auf die Einkommen im gleichen Zeitraum nämlich um 22 Prozent erhöht! Lohnforderungen von bis zu acht Prozent in der Stahlindustrie, von sieben Prozent in der Chemie und von mehr als fünf Prozent in anderen Teilen der Wirtschaft würden die Leistungsfähigkeit der Unternehmen überfordern und ihre Wettbewerbsfähigkeit ernsthaft gefährden, warnt Ohoven. „Die Arbeitgeber können eben nicht beides finanzieren: den Zuwachs an Kaufkraft in der Wirtschaft und gleichzeitig auch die massive Erhöhung von Steuern und Abgaben“, gibt der Mittelstandsvertreter zu bedenken. Abhilfe kann nur die Bundesregierung schaffen. Zum Beispiel, indem sie die längst überfällige Korrektur bei der Einkommenssteuer auf den Weg bringt: „Denn eines wird häufig übersehen: Allein durch die jetzt wieder anziehende Inflation steigt die Lohnsteuerlast der Arbeitnehmer überproportional an. Selbst wenn die Lohnzuwächse nur die Preissteigerung ausgleichen würden, führt die Progression im Einkommenssteuertarif dazu, dass der Fiskus sich einen immer größeren Teil des Einkommens greift.“