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Deutschlands Arbeitskräfte kommen in die Jahre – Weiterbildung: Damit der Lack nicht vorzeitig ab ist

(PM) , 05.01.2007 - Von Ansgar Lange Bonn/Düsseldorf – „Der Lack ist ab“: Wenn man jemanden mit diesen Worten beschreibt, meint man in der Regel, dass dieser nicht mehr zu den Allerjüngsten gehört. Oft schwingt ein gewisser despektierlicher oder negativer Unterton mit nach dem Motto: Jemand ist nicht mehr so attraktiv, erfolgreich oder leistungsfähig wie früher. Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass auch die deutschen Belegschaften altern. Deutschlands Arbeitskräfte kommen in die Jahre. In den neuen Bundesländern arbeiteten 2006 erstmals mehr Arbeitnehmer über 50 als unter 30. Die Unternehmen haben diesen Trend zwar seit langem erkannt, doch getan wird wenig. Von Umdenken oft noch keine Spur. So stellte der Personaldienstleister Adecco www.adecco.de jüngst in einer Studie fest, die deutsche Wirtschaft sei „nicht demographiefit“. Daran schuld sind sowohl Konzerne als auch Mittelständler und kleine Firmen. „Nur noch knapp 40 Prozent der Deutschen im Alter zwischen 55 und 64 Jahren sind derzeit erwerbstätig – Folge jahrelanger ‚Frühverrentungen’ und eines Jugendwahns, der selbst Topmanager aufs unfreiwillige Altenteil schickte, sobald sie die sechzig überschritten hatten“, schreibt die Süddeutsche Zeitung (SZ) www.sueddeutsche.de. Für ältere Beschäftigte werde viel zu wenig getan, damit sie ihr vor Jahren, wenn nicht vor Jahrzehnten erworbenes Wissen auf den neuesten Stand bringen können. Die 55- bis 64-jährigen Bundesbürger wenden nach SZ-Angaben jedoch nur 26 Stunden im Jahr für ihre Weiterbildung auf. Dies liege nicht an fehlendem Willen, sondern an einem Mangel an adäquaten Angeboten. In den meisten anderen großen Industriestaaten würde laut dem Bildungsbericht 2006 der OECD www.oecd.org kämen die gleichaltrigen Kollegen in den Genuss von deutlich mehr Weiterbildung. „Es stimmt nicht, dass die hiesigen Unternehmen der Frage des Alterns unserer Gesellschaft nur mit Ignoranz begegneten. Unangenehme Dinge verschiebt man nur gern auf die lange Bank. Das ist normales menschliches Verhalten. Doch in vielen Chefetagen ist mittlerweile die Erkenntnis angekommen, dass sich die Unternehmen ins eigene Fleisch schneiden, wenn sie nicht darin investieren, die Mitarbeiter auch im Alter fit zu halten. Wer nicht in Weiterbildung investiert, setzt die Prioritäten falsch. Geiz ist in diesem Fall nicht geil, sondern bestenfalls kurzsichtig“, so die Einschätzung von Udo Nadolski, Geschäftsführer des Düsseldorfer Beratungshauses Harvey Nash www.harveynash.de. Wenn die SPD nun eine „neue Kultur der Weiterbildung“ fördern wolle, sei das schön. „Von einem Rechtsanspruch auf Weiterbildung, den einige Sozialdemokraten jetzt fordern, halte ich hingegen gar nichts. Warum muss man in Deutschland immer alles staatlich regeln? Wichtiger wäre eine weitere Deregulierung des Arbeitsmarktes, die mehr Chance für Ältere brächte. Das verträgt sich aber nicht mit der neuen Devise von Herrn Beck, der bei den Reformen ja das Ende der Fahnenstange sieht.“
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