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„Der Staat als Schwerstabhängiger“ – Tabak, Glücksspiel und der neue Puritanismus des Westens

(PM) , 05.03.2008 - Bonn/Brüssel – Genuss ist oft an Gefahr gekoppelt. Zigaretten, Wein, Glücksspiel – in Maßen genossen, stellen diese Dinge kein Problem dar für die körperliche und seelische Gesundheit des Menschen. Werden sie exzessiv konsumiert, können die Folgen dieser Sucht dramatisch sein. Auf Einladung des Wiener Hayek-Instituts www.hayek-institut.at sprach der Unternehmensberater Michael McKay, ein langjähriger Manager in der Tabakbranche, über das Thema Rauchen und Glücksspiel. Seine Rede ist in der aktuellen Ausgabe des CNE-Monatsmagazins www.cne.org nachzulesen.

Eines der schönsten Zitate zum Thema Tabak verdanken wir dem passionierten Raucher, Dandy und Schriftsteller Oscar Wilde: „Eine Zigarette ist das vollendete Beispiel eines vollendeten Genusses. Sie ist köstlich und lässt einen unbefriedigt. Was will man mehr?“ Heutzutage kann man von allen möglichen Dingen süchtig werden: Schokolade, Kaffee, Tee, Blackberries, bestimmten Lebensmitteln, sogar vom Shopping. Was haben die beiden legitimen Geschäftsfelder Tabak und Glücksspiel gemeinsam? „Beide können Gewohnheiten bilden. In extremis können beider außer Kontrolle geraten, können pathologisch werden, können das Verhalten des Rauchers oder Spielers kontrollieren. Von beiden bezieht der Staat große Einkünfte. Beide ziehen spezielle Interessengruppen an, die über beide moralisieren“, schreibt McKay.

Doch die Sucht ist der Extremfall, denn „besonnene Menschen“ würden „das gelegentliche Wetten beim Pferderennen oder den sporadischen Einsatz beim einarmigen Banditen oder am Roulettetisch als Teil eines harmlosen ‚Spiels’ ansehen, bei dem man ein kleines Risiko für einen kalkulierten Gewinn gern in Kauf nimmt: ein bisschen Spaß, ein paar Gewinne, ein schöner Tag oder Abend mit ein paar Freuden“. Der ehemalige Tabaklobbyist, der heute nur noch gelegentlich eine Zigarre pafft, macht dennoch einen klaren Unterschied zwischen der Nikotin- und der Spielsucht: Erstere schade dem Körper, letztere der Seele.

Vor allem in puncto Rauchverbot in vielen westlichen Ländern sieht der Autor eine Art neuen Puritanismus heraufziehen. „Es passt nicht zu der scheinbar moralischen Haltung der staatlichen Tugendwächter, dass sie das Rauchen und das Glücksspiel verteufeln und diejenigen, die mit diesen legalen Geschäftsfeldern wirtschaftliche Interessen verbinden, fast schon zu kriminalisieren, und dann gleichzeitig über die Steuer oder ein staatliches Monopol satte Gewinne aus vermeintlichen Süchten zu ziehen“, kommentierte der Vorstand des Düsseldorfer Sportwettenanbieters Top-Wetten AG www.top-wetten-ag.de, Helmut Sürtenich, die Rolle des Souveräns.

McKay sieht dies ähnlich: „In vielen Ländern dieser Erde liegen die Steuern aus der Tabakbranche weit über deren Gewinnen. Der Staat ist nicht dumm. Es muss ein guter Grund dafür vorliegen, dass in Ländern wie Frankreich, Spanien, Portugal, Italien, Schweden oder Österreich jahrelang der Staat Eigner der Tabakindustrie war. Der Staat als ‚Schwerstabhängiger’.“
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