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Pressemitteilung

Der Mensch als Augenwesen - Die magnetische Kraft der bildhaften Assoziation

(PM) , 22.02.2006 - Geht es Ihnen manchmal auch so, dass Sie sich beim Hören einer bestimmten Melodie spontan an eine Szene aus Ihrer Jugendzeit zurückerinnern? An eine Szene, die Sie schon längst vergessen zu haben glaubten? Wenn es keine Melodie ist, die bei Ihnen solche längst verblassten Bilder wieder aufleben lässt, dann ist es vielleicht ein bestimmter Geruch, der von Bohnerwachs etwa, der Sie in eine Szene Ihrer Kindheit zurückversetzt, der Geruch des Sonnenöls, der vor Ihrem Auge das Bild des weißen Sandstrandes entstehen lässt. Und der intensiver Geschmack einer Pizza lässt Sie blitzartig wieder an die zauberhafte Atmosphäre Ihres italienischen Urlaubsortes denken. Vor einigen Wochen hörte ich im Rundfunk einen Song der Beatles. Ich hatte ihn seit vielen, vielen Jahren nicht mehr gehört. Kaum erklangen nun die ersten Takte, da sah ich plötzlich vor meinem geistigen Auge, wie ich zu dieser Melodie damals mit einem Mädchen tanzte. Ihr Name fiel mir wieder ein: Christa. Ich hatte sie völlig vergessen. Jetzt aber sah ich sie ganz deutlich vor mir. Ist das nicht merkwürdig: wenn wir in unserer Fantasie Bilder sehen, dann scheinen unsere Gehirnzellen in eine eigenartige Erregung zu verfallen. Sie scheinen sich mit diesen Bildern besonders intensiv zu beschäftigen. Sie scheinen sich mit einer Art Heißhunger darauf zu stürzen, sie in Besitz zu nehmen. Wie sonst ließe es sich erklären, dass wir uns an solche Bilder auch noch nach Jahren erinnern? Lernen mit Bildern In all diesen Fällen sind es immer unbewusste, spontane Assoziationen, die Sie einmal gebildet haben und die Ihnen jetzt helfen, Vergangenes wieder lebendig werden zu lassen. Wenn uns nun aber schon unbewusste Assoziationen zu solch großen Gedächtnisleistungen verhelfen, um wie viel wirkungsvoller muss diese Technik erst sein, wenn wir Assoziationen ganz bewusst bilden? Warum haben Bilder eine so starke Wirkung auf unser Gehirn? Sie finden die Antwort, wenn Sie sich überlegen, was Ihr Gehirn nachts im Schlaf tut, wenn es nicht mehr unter Ihrer willentlichen Kontrolle steht. Es träumt. Träumen - das bedeutet: es denkt nicht, sondern es sieht Bilder. Jede Nacht, auch wenn Sie sich am nächsten Morgen nicht immer daran erinnern, veranstaltet Ihr Gehirn wahre Bilderorgien. Da tobt es sich richtig aus. Aber auch tagsüber verarbeitet unser Gehirn ständig Bilder, Bilder, die es durch unseren wichtigsten Eingangskanal empfängt: das Auge. Was aber machen wir, wenn wir etwas lernen, z. B. eine Sprache oder den Inhalt eines Fachbuches? Wir versuchen, auswendig zu lernen und zwingen unserem Gehirn damit ein Futter auf, das es nicht mag. Und wenn es dann reagiert, wie ein bockiges Kind, das den Lebertran wieder ausspuckt, schimpfen wir auf unser schlechtes Gedächtnis. Wie gut das Gehirn mit Bildeindrücken umzugehen weiß, wissen Sie aus eigener Erfahrung. Sie sehen ein Gesicht - und können meist augenblicklich sagen, ob Sie dieses Gesicht kennen oder noch nie gesehen haben. Sie besuchen einen Ort aus Ihrer Kindheit - und ist es nicht so, als ob Sie erst gestern das letzte Mal da gewesen wären? Es stimmt wirklich: was wir einmal gesehen haben, vergessen wir nicht mehr so leicht. Natürlich giIt das auch umgekehrt: Was wir nicht vergessen wollen, müssen wir einmal gesehen haben. Durch Assoziieren eine Verbindung schaffen Durch eine "Assoziation" werden zwei Begriffe durch ein Bild so eng miteinander verknüpft, dass wir einen von beiden ruhig vergessen dürfen. Der andere holt ihn später gleichsam automatisch in unser Bewusstsein zurück. Er holt ihn wie ein starker Magnet aus dem tiefen Sumpf des Vergessens an die Oberfläche zurück. Übung: Kind – Auto Sie werden jetzt zwischen beiden Begriffen einen Zusammenhang herstellen. Sie prägen sich also Kind - Auto so ein, dass Sie "Kind" sagen, wenn Sie "Auto" hören und wenn Sie umgekehrt zuerst "Auto" hören, müsste Ihnen sofort dazu "Kind" einfallen. Wichtig ist, dass aus den Begriffen in Ihrer Fantasie wirklich eine Szene entsteht, die Sie sehen! Es genügt nicht, dass Sie an die beiden Begriffe nur denken. Bitte schließen Sie jetzt bei dieser Vorübung für einige Sekunden die Augen. Sobald das Bild steht, öffnen Sie Ihre Augen wieder. Was war das für ein Bild, das Sie eben in Ihrer Fantasie gemalt haben? Ist das Kind von dem Auto überfahren worden? Oder saß es bei Ihnen angeschnallt auf dem Rücksitz des Autos? Oder war das Auto nur ein Spielzeug, mit dem das Kind am Boden saß? Sie sehen, es gibt viele Möglichkeiten, "Kind" und "Auto" zu verknüpfen. Welches Bild Sie nehmen, ist völlig unwichtig. Allerdings je ungewöhnlicher, je merkwürdiger das Bild ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich tief in Ihr Gedächtnis eingräbt. Deckt sich das nicht mit Ihren bisherigen Erfahrungen? "Merk"würdige Personen, "merk"-würdige Erlebnisse haben Sie sich schon bisher gut merken können. Das gilt auch für die Technik der bildhaften Assoziation. Falls also in Ihrer Fantasie das Kind an Ihren frisch gewaschenen Wagen pinkelt, müssen Sie sich nicht schämen. Ganz im Gegenteil: Weil Sie sich vielleicht über diesen frechen Bengel geärgert haben, weil hier eine Emotion, ein Gefühl mit im Spiel war, ist die Chance, dass Sie dieses Begriffspaar nicht mehr vergessen, wesentlich größer geworden. Übrigens: Das Bild, das Ihnen als erstes in den Sinn kommt, ist in der Regel das Beste. Sie haben jetzt das Wortpaar "Kind - Auto" in Ihrem Gedächtnis verankert. Wollen wir wetten, dass das Bild, das Sie "gemalt" haben, auch morgen noch in Ihrer Fantasie aufleuchtet? Sie können vollkommen sicher sein: auch wenn Sie in einer Woche noch jemand fragt: „Welches andere Wort fällt Ihnen zu „Kind“ ein?“ Sie werden ohne langes Überlegen antworten können "Auto“. Und wirft Ihnen jemand den Begriff „Auto“ zu, so läuft derselbe Vorgang umgekehrt ab. Damit gehören Sie jetzt bereits zu den „Eingeweihten“. Sie wissen, wie man einfache Assoziationen aufbaut und Sie wissen auch, worauf es dabei ankommt. Acht Regeln für erfolgreiches Assoziieren Regel 1: Sie versuchen beim Assoziieren nach Möglichkeit für einige Sekunden immer kurz die Augen zu schließen. Sie erhöhen dadurch Ihre Konzentration, weil Sie störende visuelle Umwelteinflüsse ausschließen. Regel 2: Sie stellen Gedankenverbindungen her, indem Sie sich die gewünschten Begriffe in einem Bild vorstellen. Regel 3: Sie denken nicht bloß an die gewünschten Begriffe, sondern sehen sie tatsächlich vor Ihrem geistigen Auge. Regel 4: Sie begnügen sich mit einem einzigen Bild, das Sie aufbauen. Es reicht, um den Merkstoff sicher zu speichern. Regel 5: Das Bild, das Ihnen als erstes in den Sinn kommt, ist ein spontanes Bild und meist das beste. Regel 6: Haben Sie Mut zu "merk"-würdigen Bildern. Sie werden Ihrem Gedächtnis als tatsächlich merkenswert erscheinen. Regel 7: Sie achten darauf, dass nur die Begriffe in Ihrem Bild erscheinen, die Sie auch wirklich assoziieren wollen. Überflüssiges verwirrt Sie später nur. Regel 8: Tauchen in Ihrem Bild Begriffe auf, die sich leicht mit anderen verwechseln lassen, die ähnlich sind, müssen Sie genauer unterscheiden. Die Kettenmethode - was ist das? Bis hierher haben wir nur zwei Begriffe an einem Bild assoziiert. Jetzt steigern wir uns. Es werden nicht mehr bloß zwei Begriffe sein, aus denen wir ein Bild machen, sondern 3/ 4/ 5/10/20 usw. Es wird uns dabei sogar gelingen, die Begriffe nachher in der richtigen Reihenfolge abzurufen. Vielleicht hört sich das im Moment noch schwierig für Sie an. Sie werden aber gleich verblüfft feststellen, wie leicht das in Wirklichkeit ist. Wir werden die Technik der bewusst-bildhaften Assoziation, die sich bisher so glänzend bewährt hat, nur etwas erweitern. Ein Beispiel:  Fernsehantenne - Taube - Baum - Bank - Liebespaar - Hut - Fluss - Brücke - usw. Bitte versuchen Sie sich diese Wortkette so einzuprägen, dass kein Wort fehIt und keines mit einem anderen vertauscht wird. Wenn Ihnen später jemand das Stichwort "Fernsehantenne" zu-rufe, müssten Sie sich an alle folgenden sieben Begriffe in der richtigen Reihenfolge erinnern. Wie schafft man das? Ganz einfach. Sie versuchen, ähnlich wie im Comic, in Ihrer Fantasie eine Bilderserie aufzubauen, eine Bilderserie, in der sich etwas bewegt, die eine kleine Geschichte ergibt. Die einzelnen Bilder aus dieser Serie werden Sie dann später wie einen Film vor Ihrem geistigen Auge vorüberziehen sehen. Hier ein erster Versuch: Bitte stellen Sie sich eine Fernsehantenne vor. Vielleicht ist es Ihre eigene auf dem Dach Ihrer Wohnung. Da kommt eine Taube geflogen, die sich ganz rechts auf der Antenne niederlässt. Über diese Taube haben Sie sich schon lange geärgert, weil sie Sie frühmorgens mit ihrem lauten Gurren nicht mehr schlafen lässt. Erleichtert sehen Sie jetzt, wie die Taube wegfliegt zu einem Baum, der rechts in Ihrem Bild auftaucht. Darauf lässt sie sich nieder. Unter dem Baum steht eine Bank, auf der ein Liebespaar eng umschlungen sitzt. Sie trägt einen schicken, frechen Hut, der noch recht neu aussieht. Doch was passiert? Die Taube lässt etwas fallen und - oh Schreck - mitten auf den Hut. Wütend reißt das Mädchen ihn herunter und wirft ihn in den Fluss, der rechts von der Bank vorbeifließt. Sie sehen, wie er im Fluss davonschwimmt und unter einer Brücke hängen bleibt. Soweit unsere Bilderserie. Sie können sicher sein, dass sie in Ihrem Gedächtnis bereits fest verankert ist. Ist Ihnen aufgefallen, wie ich bei unserer gemeinsamen Übung mit einem kleinen Trick gearbeitet habe? Ich habe die Bilderserie von links nach rechts aufgebaut. Warum das? Ganz einfach: wir schreiben auch von links nach rechts. An dieser Art der Reihenfolge ist unser Gedächtnis also schon gewöhnt. Genauso, wie wir die Wörter von links nach rechts schreiben, bauen wir deshalb auch unsere Bilderkette von links nach rechts auf. Beim späteren Erinnern hilft uns das, die Reihenfolge exakt einzuhalten. Wir sind sogar zu einer weiteren erstaunlichen Leistung fähig: Wir können die Kette auch rückwärts abrufen. Probieren Sie es doch einmal! Beginnen Sie mit dem letzten Wort Brücke und Sie werden erstaunt feststellen, wie leicht das geht. Schon Leonardo da Vinci wusste „Der Mensch, ein Augenwesen, braucht das Bild.“ Damit sind Sie jetzt bereits in das erste und zugleich auch wichtigste Geheimnis eines überdurchschnittlichen Gedächtnisses eingeweiht. Für Ihre Lernpraxis bedeutet das: Wenn Sie eine Information so aufbereiten, dass in Ihrer Fantasie ein Bild entsteht, dann haben Sie diese Information für Ihr Gehirn so zubereitet, dass sie sicher gespeichert wird (Input) und jederzeit mit traumhafter Sicherheit abgerufen werden kann (Output). Buchtipp: Brain Power Das Supertraining für ein perfektes Gedächtnis mit 72 Übungen Gerhard Reichel gebunden, 224 Seiten, € 25,05 ISBN 3-923241-01-1
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