Pressemitteilung, 18.01.2008 - 13:53 Uhr
Perspektive Mittelstand
Der Doktor und das liebe Geld – Nicht nur die Mediziner fordern 2008 deutlich mehr Gehalt
(PM) , 18.01.2008 - Bonn/Frankfurt am Main – Würde es nicht gesundheitsschädliche Assoziationen wecken, könnte man sagen: Die Ärzte fordern einen ordentlichen Schluck aus der Pulle. Jetzt haben die Ärzte-Gewerkschaft Marburger Bund www.marburger-bund.de und die kommunalen Arbeitgeber ihre Tarifverhandlungen für die rund 55.000 Ärzte an den kommunalen Krankenhäusern begonnen. Die Interessenvertretung der Mediziner begründet dies unter anderem damit, dass im Ausland deutlich besser gezahlt werde. Die deutschen Ärztegehälter seien international nicht konkurrenzfähig. Ein vergleichbarer Facharzt in den Niederlanden verdiene im Schnitt bis zu 37 Prozent mehr, in Großbritannien bis zu 50 Prozent und in den USA sogar über 70 Prozent mehr. Die schlechten Einkommen hierzulande führten zu „Ärztefrust, Ärzteflucht und Ärztemangel“. Doch auch andere Branchen dürfen in 2008 mit deutlich mehr Geld rechnen. Die Unternehmen wollen ihre Vergütungsbudgets in diesem Jahr wieder stärker anheben als in den Jahren zuvor, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) www.faz.net. Am unteren Ende der Bandbreite bei den auf Personalfragen spezialisierten Beratungsgesellschaften liege Mercer www.mercer.de, das für Deutschland in diesem Jahr eine Anhebung der Personaletats um 2,7 Prozent voraussagt. Hewitt www.hewitt.de rechnet hingegen mit einer Zunahme um 3,4 Prozent. „Die Kunden nutzen die Informationen, um ihre Vergütung wettbewerbsfähig zu halten und die geplanten Erhöhungen intern zu begründen“, erläuterte Martin Hofferberth von Towers Perrin www.towersperrin.com/de gegenüber der FAZ. In der Chemie- und Pharmabranche, aber auch bei den Automobilherstellern könne durchaus eine vier vor dem Komma stehen. „Überall, wo Ingenieure gesucht werden, wird es teurer“, so Hofferberth. „Ich freue mich für jeden Menschen, der 2008 eine Lohnerhöhung bekommt“, sagt der Vergütungsexperte Marc Emde von der Kölner Kirch Personalberatung www.kirchconsult.de/kirchconsult/cms/front_content.php?idcat=84. „Doch für den Markt ist entscheidender, dass in die Unternehmen endlich wieder Bewegung kommt. In den vergangenen Jahren waren viele Leute in einer Art Angststarre und waren nicht bereit, ihre Positionen zu wechseln. Jetzt haben sich die Spielräume deutlich erweitert. Begehrte Fachkräfte sind in einer besseren Position als noch vor kurzem. Wenn Unternehmen ihre Leute halten wollen, müssen sie beim Gehalt draufsatteln. Für die Wirtschaft ist eine solche Entwicklung absolut notwendig. Denn nur durch Bewegung können neue Ideen entstehen. Und auch die Motivation der Arbeitnehmer steigt, wenn sie neue Aufgaben übernehmen können.“