(PM) Leipzig, 07.02.2010 - Im baden-württembergischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst ist die Botschaft der Studentenproteste durchgedrungen: „Mit Fortschreiten des Bologna-Prozesses ist klar geworden, dass die Reform weiterentwickelt und optimiert werden soll“ verkündet die Ministeriums-Homepage www.bologna.mwk.baden-wuerttemberg.de. Abgesehen von dem mittlerweile obligatorischen Verständnis für frustrierte Studenten, geht das Ministerium aber einen Schritt weiter. Auf der eigens dafür eingerichteten Homepage, können und sollen Studenten mittels des Bologna-Buttons konstruktive Anregungen an die Politiker schicken um ihnen bei der Frage auf die Sprünge zu helfen, wo der Hochschul-Schuh am dollsten drückt. Sämtliche Mails werden gesammelt und fließen in den Bologna-Kongress der Landesregierung ein, der am 08.03.2010 in Stuttgart stattfindet. So verspricht es zumindest die Homepage.
Ob die Aktion tatsächlich dem lobenswerten Zweck dient, gemeinsam mit Studenten an einer konstruktiven und schnellen Lösung der aktuellen Misere zusammenzuarbeiten, muss sich erst noch zeigen. Bislang haben sich unsere Bildungspolitiker nicht gerade beeilt den demutsvollen Eingeständnissen ihres Versagens auch Taten folgen zu lassen. Stattdessen jagt ein quasselseliges Expertengremium das nächste. Letztes Beispiel: Die Sitzung des Wissenschaftsrats am 27.01.10, die abgesehen vom Wiederkäuen einiger Gemeinplätze, kaum neue Erkenntnisse oder gar Maßnahmen hervorbrachte.
Der Bologna-Button sollte deshalb ausgiebig genutzt werden um Politikern zu zeigen, dass es nicht an konstruktiven Vorschlägen mangelt und es Studenten deshalb verdienen in wichtigen Fragen der Bildungspolitik gehört und ernst genommen zu werden. Ein Tipp für Interessierte: Wer aus der Masse der zahlreichen Pauschal-Kritiker herausstechen möchte, sollte vielleicht schon einen Schritt weiter als Bologna denken und anregen, die grundsätzliche Infrastruktur an Hochschulen zu verbessern. Modernes E-Learning, das Zeit spart und lästiges Mitschreiben bei Vorlesungen überflüssig macht, bietet die Wissensplattform Lecturio. Die benutzerfreundlichen und hochauflösenden Vorlesungsaufzeichnungen mildern den Frust zumindest etwas, den Studenten dieser Tage zu Recht verspüren.