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Datendiebe steigen durchs Browserfenster ein

(PM) , 27.06.2007 - Sicherheitsexperte rät zu weniger verbreiteten Browsern

Von Andreas Schultheis/Gunnar Sohn

Berlin/Stuttgart, www.ne-na.de - Für die Bundesregierung ist „der kompetente Umgang mit dem Internet eine Schlüsselqualifikation, die schon bald so wichtig sein wird wie die Fähigkeit zu lesen.“ So kommentierte Bernd Pfaffenbach, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, die Ergebnisse des neuen (N)Onliner-Atlas www.nonliner-atlas.de, wonach sich die Zahl der Internetnutzer in Deutschland auch im letzten Jahr wieder erhöht hat und nun bei 60,2 Prozent liegt. Immer mehr Nutzer sind sich dabei auch den Gefahren des Internets bewusst. Waren es im vergangenen Jahr noch 50,4 Prozent, die regelmäßig ihr Betriebssystem aktualisierten, seien es nach den Studienergebnissen derzeit 56,6 Prozent. „Das ist ein klarer Fortschritt: Das Internet ist ein Stück sicherer geworden“, sagte Tom Köhler, IT-Security-Chef bei Microsoft Deutschland www.microsoft.com dem Tagesspiegel www.tagesspiegel.de. „Die negativen Nachrichten über neue Attacken sind wichtig, damit sich das Verhalten ändert", so Köhler weiter.

Und das scheint dringend geboten. Nach einem Bericht des Spiegel www.spiegel.de haben in den letzten Wochen rund eine Millionen User ihre Computer mit dem Virus Mpack infiziert. Nicht unbeteiligt daran ist scheinbar der Microsoft Internetexplorer. „Nichtsahnend ruft der Nutzer im Internet eine äußerlich unauffällige Web-Seite auf - schon wird sein Rechner mit einem Schadprogramm infiziert, das unbemerkt im Hintergrund nach Kontodaten sucht oder unerwünschte Werbung verschickt“, so die Beschreibung des Schädlings im Spiegel. „Der bunte Mutantenzoo aus digitalen Viren und Würmern ist damit um eine exotische Gattung reicher.“ Anders als frühere Viren, so das Magazin, die sich erst über den Anhang einer geöffneten E-Mail verbreiteten, „reicht es bereits aus, eine verseuchte Internet-Seite einfach nur aufzurufen - schon wird binnen Sekunden im Hintergrund automatisch eine zweite Verbindung aufgebaut, die unbemerkt eine kleine Schadsoftware herunterlädt; diese wiederum installiert eine heimliche Hintertür im Rechner, durch die nun Kriminelle nach und nach weitere versteckte Programme einschmuggeln können.“

Der Einstieg der Cyberkriminellen gelingt durch das Browserfenster. Denn die sind mittlerweile zu Alleskönnern geworden, was sich jetzt zum Nachteil entwickelt. „Die Internetbrowser haben in den letzen Jahren sehr viel ‚Speck’ angesetzt und verfügen über viele Funktionen, die für das reine Surfen nach Informationen im Internet nicht unbedingt notwendig sind“, sagt Massimiliano Mandato, IT-Sicherheitsexperte beim Stuttgarter ITK-Systemintegrator Nextiraone www.nextiraone.de. „Mehr Funktionen in einem Programm bedeuten natürlich auch, dass mehr programmierter Zeilencode vorhanden ist und die Angriffsfläche für Schadprogramme wächst.“ Der Spiegel spricht bereits vom „Zweiten Browserkrieg“: „Wer den Browsermarkt beherrscht, der kontrolliert den Zugang zur Online-Welt. So tobt derzeit der ‚Zweite Browserkrieg’ - im ‚Ersten Browserkrieg’ hatte sich Microsoft mit seinem ‚Internet Explorer’ um die Jahrtausendwende gegen den ‚Navigator’ von Netscape durchgesetzt.“ Zwischenzeitlich habe Firefox www.firefox-browser.de dem Platzhirschen über zehn Prozent des Marktanteils abgenommen. „Wenn Datenkriminelle Sicherheitslücken in einem Browser finden, halten sie damit möglicherweise einen wirksamen Universaldietrich in Händen, der weiter reichend als je zuvor den Einbruch in Notebooks, Server, Handys und Navigationsgeräte ermöglicht“, so der Spiegel über die Gefahren. Ein solcher Dietrich hinterlasse kaum Spuren und verursache auch keinen Rechnerabsturz.

Angesichts von mittlerweile acht Updates von Mpack, die gemäß Spiegel bislang offensichtlich von professionellen Browserbanditen programmiert wurden und zu einem Schwarzmarktpreis von bis zu 1000 Euro gehandelt werden, empfiehlt Nextiraone-Experte Mandato weniger verbreitete Browser zu benutzen. „Die Schadsoftware wird meist für Programme programmiert, die am häufigsten im Internet anzutreffen sind. Und das ist momentan unumstritten der Internet Explorer von Microsoft, wie die Statistik zeigt.“ Unabhängig vom Browser solle man darauf achten, Betriebssystem und Browser mit Updates immer auf den neuesten Stand zu bringen, um der neuen Generation von Schädlingen beizukommen. „Auch die Antivirenscanner müssen unbedingt regelmäßig aktualisiert werden“, so Mandato. Weitere Themen zu IT-Sicherheit finden Sie in der Onlineausgabe des Magazins NeueNachricht www.ne-na.de.
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