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City - Play it again - Das Beste von City

(PM) , 26.09.2008 - Zwei Mal 18 oder: Die Bäume wachsen weiter

„Die Zeit reißt alles ab, die Tempel und die Träume. Was bleibt von uns? Am Ende füttern wir die Bäume. Die Bäume sind die wahren Götter dieser Welt. Die überleben alles, auch den Menschen, der sie fällt“, heißt es in „Die Bäume“ – einem der drei neuen Songs der Doppel-CD „Play It Again!“ von City. Mit diesem Titel gelingt es der Band wieder einmal, persönliche Befindlichkeiten und drängende Probleme der Gegenwart auf eine ganz eigene Art musikalisch umzusetzen, die keinen Hörer kalt lassen wird. Treibender Rock’n’Roll gepaart mit einem nachdenklichen Text machen diesen Song zu einem neuen Meilenstein in der langen City-Geschichte. Liebe, Träume und Hoffnungen auf der einen Seite, Umweltzerstörung, menschliche Gier und Älterwerden auf der anderen Seite geben ihm eine durchaus philosophische Dimension.

„Eigentlich fühle ich mich wie 21“, meint Toni Krahl schmunzelnd, „nur wenn ich einen Song wie ’Die Bäume’ singe, merke ich, dass ich doch schon ein paar Tage älter bin.“ Der agile City-Sänger wirkt für einen Moment ein bisschen Gedanken versunken. „Wir gehören einer Generation an, die oft darüber nachdenkt, was wir auf der Welt angerichtet haben. Gott sei Dank haben wir keinen Krieg angezettelt. Wir haben aber die Natur geplündert. Daraus entstehen Fragen, die wir uns von unseren Kindern und Kindeskindern gefallen lassen müssen. Allerdings haben wir auch schon angefangen, dagegen zu steuern und unseren Kindern zu vermitteln, dass sie unsere Fehler nicht wiederholen sollten.“

City ist seit über drei Jahrzehnten nicht mehr aus der deutschen Musikszene wegzudenken. Seit den Gründungstagen steht die Band für kompromisslosen Rock’n’Roll, was der 1972 im damaligen Ost-Berlin gegründeten Band scharenweise Fans aber auch immer wieder Repressalien durch die DDR-Oberen einbrachte. Aber City ließ sich nie unterkriegen und schon gar nicht vereinnahmen. Schon frühe Songs wie „Meister aller Klassen“ (1977) oder „Aus der Ferne“ (1979) reflektierten die Unzufriedenheit mit vorgefertigten Lebensdoktrinen, die zwangsläufig mit der Realität des Lebens kollidieren mussten. Mit dem Klassiker „Am Fenster“ (1977) konnte sich die Band schließlich auch international behaupten. „Im ersten Jahrzehnt hat die Band ihre künstlerischen Möglichkeiten ausgelotet und zu Eigenständigkeit gefunden. Es waren die ersten Versuche, aufrechten Ganges durchs Leben zu gehen“, fasst Fritz Puppel die 70er zusammen.

Die Suche nach eigenen Lebensentwürfen durchzieht das Schaffen von City bis heute. Das offenbaren Songs wie „Glastraum“ oder „Unter der Haut“ (beide 1983), die das Spannungsfeld zwischen Aufbegehren und innerer Emigration widerspiegeln. Die 80er führten bei City durch einige Umbesetzungen auch zu einer veränderten musikalischen Ausdrucksform. Elektronisches Instrumentarium nahm einen zentralen Platz ein. „Die 80er waren ein kaltes Jahrzehnt, vor allem der musikalische Zeitgeist war kalt. Da kamen Keyboards, Drumcomputer und Sequenzer auf“, erinnert sich Toni Krahl. „Es war die Zeit der Spraydosen. Man sprühte sich alles Mögliche in die Haare, alles war verklebt. Und man versuchte diese Kälte mit besonderer Zappeligkeit wegzutanzen.“

Mit „Casablanca“ gelang City 1987 ein in seiner musikalischen und textlichen Geschlossenheit unübertroffenes Album. Mit eindringlichen Songs wie „Wand an Wand“ und „z. B. Susann“ wurde „Casablanca“ der Soundtrack zum vorweg genommenen Mauerfall. „Wir wären uns total untreu geworden, hätten wir diese Thematik nicht aufgegriffen“, meint Fritz Puppel. „Die Politik träufelte regelrecht durch die Tapete. Da konnten wir nicht einfach nur Liebeslieder schreiben.“

Auch nach dem Mauerfall blieb City eine Konstante in der neuen, größeren deutschen Rocklandschaft. Nur ein paar Monate nach dem Mauerfall setzte das programmatisch betitelte Album „Keine Angst“ ein deutliches Zeichen, dass sich City auch unter komplett veränderten gesellschaftlichen Bedingungen behaupten wird. Dafür steht nicht zuletzt der ironische Song „Amerika“. Allerdings führten Band-interne Probleme in den 90ern zu einer zeitweiligen Sprachlosigkeit. Erst 1997 gab es mit „Rauchzeichen“ eine neue Veröffentlichung, von der das innige „Sehn-Sucht“ und das introvertierte „Ganz leicht“ auf dieser Kompilation vertreten sind. Wiederum fünf Jahre später brachte City die CD „Am Fenster 2“ heraus, aus der das Reggae-infizierte „Flugzeug ohne Flieger“ und das lässig groovende „Flieg ich durch die Welt“ herausragten. 2004 ließ City einen „Silberstreif am Horizont“ aufsteigen. Von dieser CD wurden das melancholische „Tamara“ – eine Hommage an die verstorbene Silly-Sängerin Tamara Danz, und das rockig-trotzige „Weil die Erde eine Kugel ist“ für die vorliegende Doppel-CD ausgewählt.

2006 erschien das bislang letzte Studio-Album „Yeah! Yeah! Yeah!“, mit dem Toni Krahl (voc), Fritz Puppel (git), Klaus Selmke (drums), Manfred Hennig (keys) und Georgi „Joro“ Gogow (bass, violin) einen weiteren Klassiker ablieferten. Unglaublich, wie die Fünf sich wiederum neu erfanden und dabei so prägnante Songs wie das muntere „Sommerherzen“ oder das lyrische „Vater glaubte“ hervorbrachten. „Jedes neue Album ist für uns wirklich ein Neuanfang“, erklärt Toni Krahl. „Wir fangen zwar nicht komplett von vorne an, aber wir wollen uns nicht selbst recyceln, sondern in unseren Songs immer wieder neue Themen aufgreifen, die uns beschäftigen und die hoffentlich auch unsere viele Fans berühren. Außerdem versuchen wir Songs zu schreiben, die die Leute gleich beim ersten Hören erreichen.“

Eine hohe Messlatte hat sich die Band aufgelegt, aber die 24 Songs der vorliegenden Doppel-CD beweisen eindrucksvoll, wie oft City diesen Anspruch in die Tat umgesetzt hat – nicht zuletzt mit neuen Songs wie dem eingangs erwähnten „Die Bäume“ oder dem zupackenden und Augen zwinkernden Liebeslied „Wo du nicht bist“. „Wir sind vielleicht eine Art Antipol und versuchen, ein bisschen Wärme und Hoffnung gegen die Kälte in der Gesellschaft zu geben“, resümiert Toni Krahl. „Wir kommen aus einer Epoche, die versuchte, mit Musik die Welt zu verändern. Obwohl wir gemerkt haben, dass das nicht immer so einfach funktioniert, hören wir trotzdem nicht auf, Musik zu machen.“ Und Fritz Puppel meint: „Wir erleben immer wieder, dass viele Leute durch unsere Lieder bewegt werden. Konzertbesucher erzählen uns, dass ihnen unsere Songs bei der Bewältigung von Problemen geholfen haben.“ Und mit einem kräftigen Lachen fügt er hinzu: „Dass wir damit (noch) nicht die ganze Welt erreicht haben, ist ein anderes Thema…“. Eins ist gewiss: Die Band wird sich auch nach „Play It Again“ neue Ziele stellen. Darauf darf sich jeder City-Fan freuen.

PS: Sie werden vielleicht fragen, was es mit Zwei Mal 18 auf sich hat. Ganz einfach: Zwei Mal 18 Jahre gibt es City inzwischen – 18 Jahre vor dem Mauerfall und 18 Jahre nach dem Mauerfall. Mit der Doppel-CD „Play It Again“ veröffentlicht City zum ersten Mal eine Best-Of-Compilation, die einen Überblick über die mittlerweile 36-jährige Geschichte der Band vermittelt. Aber es wird ohne Frage weitergehen. „Yeah! Yeah! Yeah!“
Quelle: Sony BMG

Linktipps:
www.city-internet.de
www.ariola.de
www.sonybmg.de
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