„Bio“-Brand alleine reicht nicht
Dass sich mit dem Stempel „Bio“ bei den Konsumenten punkten lässt, ist längst bekannt, wie nicht zuletzt die Lebensmittelwaren-Sortimenter der Discounter zeigen. Was früher Bio-Läden vorbehalten war, wird immer mehr Massenware und findet sich oft auch im Supermarkt ums Eck. Wo jedoch die Exklusivität verloren geht, sinkt auch der Wert der Ware bzw. des Produkts, sprich: verfällt der Preis. Gleiches habe Schwarzmann zufolge auch die Wellness-Branche bereits vor einigen Jahren erlebt. Deshalb rät der Experte bei Bio-Produkten zur genauen Trend-Beobachtung und zu einer kreativen Erneuerung der Bio- und Öko-Message.
„Die Vermarktung lässt sich heute von der Erzeugung nicht mehr trennen“, so Schwarzmann. Soll heißen: Marketing beginnt schon bei der Produktion, oder wie der Experte es formuliert: „Mache die Produktion zum Marketing.“ Was es in diesem Zusammenhang Schwarzmann zufolge braucht, ist es eine „Philosophie des besonderen Wertes.“ Nur so lässt sich ein interessantes Preisniveau erzielen und halten. „Die eigentliche Marktmacht steckt nicht in den Absatzstrukturen, sondern im Wunsch des Kunden nach dem Einzigartigen und Außergewöhnlichen“, so der Experte.
Hinzu komme, dass ein ausgeprägtes Bewusstsein für Lebensmittelqualität fehle und die Kultur der Ernährung im Allgemeinen unterentwickelt sei. „Wir konsumieren die meisten Lebensmittel, ohne uns wirklich über sie Gedanken zu machen“, diagnostiziert Schwarzmann. So gingen viele Konsumenten von einer standardisierten und daher austauschbaren Durchschnittsqualität aus und verglichen nicht die Ware, sondern allein die Preise. So stünden hochpreisige Lebensmittelprodukte in der öffentlichen Wahrnehmung nicht für hochwertige Qualitätsprodukte, sondern würden vielmehr als Luxusartikel für Genusssüchtige angesehen.
Die Ursache für diese Denke sieht der Experte darin, dass es an richtigen Wertmaßstäben für die Qualität von Lebensmittel hochpreisige Lebensmittelprodukte fehlt. Die Folge, wie Schwarzmann feststellt: Das Augenmerk der Konsumenten liegt in erster Linie auf dem Preis liegt.
Lebensmittelbranche muss neues Bewusstsein für Ernährung schaffen
Nach Auskunft der Studienautoren führt der Konsum von billigen und oftmals zugleich minderwertigen Lebensmitteln nicht nur zu einer Discountisierung des Marktes, sondern auch zu falscher Ernährung und infolgedessen zu gesundheitlichen Problemen. Erfolgreich essen bedeute Schwarzmacher zufolge, der Ernährung eine neue Form der Qualität im Sinne einer besonderen Bedeutung zuzumessen und ein neues Bewusstsein zu schaffen. In diesem Zusammenhang seien nicht nur die Medizin sowie Ernährungs- und Fitnessberater gefragt, sondern auch die Lebensmittelindustrie: „Sich schnell und billig zu ernähren, kann keine Zukunftsstrategie sein.“
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Querverweis
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Studie
„Erfolgreich essen – die Zukunft der Lebensmittelbranche“
Gegenstand der Studie „Erfolgreich essen – die Zukunft der Lebensmittelbranche“ der Bley und Schwarzmann AG ist die Frage, wie die Zukunft der Nahrungsmittelindustrie aussehen könnte, mit welchen Impulsen ein neues Bewusstsein für Lebensmittel und eine neue Kultur der Ernährung geschaffen werden könnte, wie die Vermarktung neue Aspekte setzt, und was mit einem neuen Lebensmittelmarketing zu bewegen wäre. Weitere Informationen zur Studie über die E-Mail-Adresse analysen@vordenker-welt.de angefordert werden. Weitere Infos und Studien der Bley und Schwarzmann unter: www.vordenker-welt.de