Pressemitteilung, 12.05.2009 - 16:50 Uhr
Perspektive Mittelstand
Beste Projektmanager: Projektleiter des Deutsch-Indonesischen Tsunami-Frühwarnsystems ausgezeichnet
(PM) , 12.05.2009 - Berlin, 11. Mai 2009 - Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesforschungsministerium, Thomas Rachel (MdB), verlieh heute den Roland Gutsch Project Management Award 2009 der GPM an Dr. Jörn Lauterjung vom Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ und Frau Dr. Sri Woro Harijono vom BMKG Jakarta (Meteorologischer, Klimatologischer und Geophysikalischer Dienst Indonesien). Die beiden Wissenschaftler haben maßgeblich zum Erfolg der Entwicklung und Implementierung des Tsunami-Frühwarnsystems GITEWS (German Indonesian Tsunami Early Warning System) im Indischen Ozean beigetragen. In seiner Laudatio würdigte Staatssekretär Thomas Rachel die beiden Preisträger für ihre Leistungen und ihr Engagement: „Der Erfolg großer Projekte wie der Entwicklung dieses Tsunami-Frühwarnsystems hängt nicht nur von der Exzellenz der beteiligten Wissenschaftler, sondern ganz wesentlich von einem professionellen Projektmanagement ab. Beim GITEWS-Projekt kommt beides mit der Finanzierung durch das BMBF zusammen, so dass wir gemeinsam für die Menschen in Indonesien einen entscheidenden Beitrag zum Katastrophenschutz leisten können.“Für die GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e.V., die jährlich den Preis vergibt, waren unter anderem die erhebliche Tragweite, die positive Außenwirkung für Deutschland und die Innovationsstärke des interkulturellen Projektes ausschlaggebend. Der Vorstand für Projektmanagement-Forschung und Facharbeit der GPM Reinhard Wagner lobte das Engagement der Preisträger und aller Beteiligten: „Der Erfolg des Projekts liegt vor allem in der geschickten Kombination wichtiger Kompetenzen, wie beispielsweise Interdisziplinarität und dem Management internationaler Partner begründet. Diese sind für das Management komplexer Projekte heute unabdingbar.“Projekt GITEWSAm 26. Dezember 2004 kamen bei einer Tsunami-Katastrophe im Indischen Ozean fast eine Viertel Million Menschen ums Leben, viele davon in Indonesien. Unmittelbar danach erteilte die Bundesregierung der Helmholtz-Gemeinschaft, vertreten durch das Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ, den Auftrag zur Entwicklung und Implementierung eines Frühwarnsystems für Tsunamis in dem betroffenen Gebiet. Die Mittel in Höhe von 45 Millionen Euro stammen aus dem Beitrag der Bundesregierung im Rahmen der Flutopferhilfe. Neun deutsche Forschungseinrichtungen wurden dafür zum GITEWS-Konsortium zusammengeschlossen. Die Arbeiten wurden in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Indonesischen Forschungseinrichtungen und Behörden durchgeführt. Die Koordinierung und Leitung der deutschen und internationalen Partner oblag Dr. Jörn Lauterjung vom Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ und auf indonesischer Seite Dr. Sri Woro Harijono vom Meteorologischen, Klimatologischen und Geophysikalischen Dienst Indonesiens (BMKG).Neue wissenschaftliche Verfahren und neuartige Technologien unterscheiden dieses System von den bisherigen Tsunami-Warnsystemen. So werden neue Verfahren der schnellen und sicheren Bestimmung von starken Erdbeben, der Tsunami-Modellierung und der Lagebeurteilung eingesetzt. Insbesondere die direkte Einbeziehung einer Vielzahl von unterschiedlichen Sensorsystemen zur sicheren Erfassung eines Tsunami stellte eine enorme technische Herausforderung dar. Erste Erfolge konnten bereits im September 2007 erzielt werden, als nach einem starken Erdbeben vom Warnzentrum eine Tsunamiwarnung basierend auf den Erdbebeninformationen herausgegeben worden ist. Die Auswertesoftware für Erdbeben SeisComP3 wurde am GFZ entwickelt und ist mittlerweile weltweit in Warnzentren in Betrieb. Für die Umsetzung des Projektes waren unzählige Absprachen und Verhandlungen mit den Indonesischen Partnern und Behörden vor Ort sowie mit der Zwischenstaatlichen Ozeanografischen Kommission (IOC) der UNESCO notwendig. Pünktlich vier Jahre nach der Katastrophe wurde am 11. November 2008 das neuartige Tsunami Frühwarnsystem GITEWS in der indonesischen Hauptstadt Jakarta feierlich in Betrieb genommen. Ende März 2010 soll das System in indonesische Hand übergehen. Ein Naturereignis wie der Tsunami von 2004 kann aber nicht verhindert werden und solche Katastrophen werden auch bei einem perfekt arbeitenden Alarmsystem weiterhin ihre Opfer fordern. Aber die Auswirkungen einer solchen Naturkatastrophe können mit einem Frühwarnsystem minimiert werden. Das ist das Ziel von GITEWS.Die PreisträgerDr. Jörn Lauterjung (GFZ) führt das GITEWS-Konsortium, das in Deutschland aus neun wissenschaftlichen Einrichtungen besteht und koordiniert die indonesischen und internationalen Partner.Frau Dr. Sri Woro Harijono ist in Jakarta Generaldirektorin des BMKG, der Meteorologische, Klimatologische und Geophysikalische Dienst Indonesien, der GITEWS dort betreibt.Der Roland Gutsch Project Management AwardDie GPM prämiert mit dem Roland Gutsch Project Management Award jährlich Personen, die ein Projekt mit erheblicher Tragweite und positiver Außenwirkung in und für Deutschland außerordentlich erfolgreich durchgeführt haben. Namensgeber der bedeutenden Auszeichnung ist Roland Gutsch, einer der Mitbegründer der GPM sowie deren internationaler Dachorganisation IPMA (International Project Management Association). Im vergangenen Jahr wurden Ulrich R. Schönfeld und Dr. Karl-Heinz Schützhold für das Projekt zum Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche ausgezeichnet. 2007 erhielt Heinz Palme für sein hervorragendes Projektmanagement als Chef Organisator der FIFA-Fußball-WM 2006 den Roland Gutsch Project Management Award.GITEWS-KonsortiumUnter Federführung der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren, vertreten durch das Helmholtz-Zentrum Potsdam - Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ arbeiten verschiedene wissenschaftliche Einrichtungen in enger Kooperation an GITEWS: das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI), die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Forschungszentrum Geesthacht (GKSS), die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) das Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR), das Konsortium Deutsche Meeresforschung (KDM) und die Universität der Vereinten Nationen in Bonn (UNU). Infos unter: www.GITEWS.de Weitere InformationenDeutsches GeoForschungsZentrum GFZFranz OssingTelegrafenberg14473 PotsdamTel.: 0331/2881040Fax: 0331/2881044Email: ossing@gfz-potsdam.deGPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e.V.Die GPM ist der führende Fachverband für Projektmanagement in Deutschland. Mit derzeit über 4.800 Mitgliedern und 250 Firmenmitgliedern aus allen Bereichen der Wirtschaft, der Hochschulen und der öffentlichen Institutionen bildet die GPM das größte Netzwerk von Projektmanagement-Experten auf dem Europäischen Kontinent. Das primäre Ziel der 1979 gegründeten GPM ist es, die Anwendung von Projektmanagement in Deutschland zu fördern, weiter zu entwickeln, zu systematisieren, zu standardisieren und weiter zu verbreiten. Mehr dazu unter www.GPM-IPMA.de KontaktGPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V.Elisabeth KrausFrankenstraße 152 90461 Nürnberg Tel.: 0911 43 33 69-0Fax: 0911 43 33 69-99E-Mail: e.kraus@gpm-ipma.dePresseserviceChristian Soult - ConSoultingUnternehmenskommunikationc/o hiogi GmbHAckerstraße 3a10115 BerlinTel.: 030 99 29 69 36-1Mobil: 0176 20 06 87 56E-Mail: christian.soult@conSoulting.de