Pressemitteilung, 07.12.2010 - 22:02 Uhr
Perspektive Mittelstand
BITMi fordert Lebensperspektiven statt schnelles Geld und schicke Firmenwagen
Der Fachkräftemangel wirkt sich in Zeiten des Konjunkturaufschwungs als Problem aus. Wieder wird an der Gehaltsschraube gedreht, um Mitarbeiter zu gewinnen, doch der IT-Mittelstand bietet mehr als schnelles Geld und schicke Firmenwagen.
(PM) Aachen, 07.12.2010 - Das Schlagwort vom Fachkräftemangel ist heute in aller Munde, noch vor einigen Jahren aber war Arbeitslosigkeit auch in der IT-Branche kein Fremdwort. Wie passt dies zusammen? "Vom Mangel betroffen sind vor allem die Unternehmen und Dienstleister, die sich damals allzu schnell vom Personal und von Ausbildungsplätzen getrennt haben", erklärt Robert Heinrich, bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young verantwortlich für Beratungsservices. "Seit der Markt wieder anzogen hat, laufen sie dem geeigneten Fachpersonal buchstäblich hinterher." Aufgrund der Schieflage werden erneut die Rufe nach dem gescheiterten Modell der Greencard zur Anwerbung ausländischer IT-Fachkräfte laut. Hightech Nation Deutschland?Dr. Oliver Grün Vorsitzender des Bundesverband IT-Mittelstand und als Vorstand der GRÜN Software AG selber mittelständischer Unternehmer erklärt: "Deutschland droht der Abstieg als Hightech-Nation, denn die Informationstechnologie ist heute die Lebensader von Industrienationen." Die Informationstechnologie (IT), so Grün, sei heute das wesentliche Werkzeug zur Organisation des operativen Geschäfts in Wirtschaft und Industrie. Der IT-Fachkräftemangel stört also nicht ausschließlich die IT-Branche, die sich in den letzten Jahren zu einem essenziellen Wirtschaftsfaktor entwickelt hat, sondern könnte zu einer Konjunkturbremse für unsere gesamte Ökonomie werden. Ohne IT-Spezialisten ist die Wettbewerbsfähigkeit des Exportmeisters Deutschland gefährdet.Die Welt des IT-MittelstandsOliver Grün glaubt nicht, dass alleine die Anwerbung ausländischer Fachkräfte hilft: "Wer qualifizierte Mitarbeiter vorschnell entlässt, darf sich später nicht beschweren. Im Gegensatz zu Unternehmen, die von angestellten Managern geführt werden, fühlen sich die innerhabergeführten mittelständischen IT-Unternehmen sozial verantwortlich für ihre Mitarbeiter." Der mittelständische IT-Unternehmer arbeite ständig direkt mit seinen Mitarbeitern zusammen und kennt diese persönlich, daher betrachtet er diese nicht nur als Kostenfaktor, der in Wechselwirkung mit fallenden Börsenkursen zur Disposition steht, so der mittelständische Unternehmer. Die Stärke des IT-Mittelstands liegt neben der fachlichen Qualifikation im tiefen Wissen über die Branchen seiner Kunden, in soliden, gewachsenen Geschäftsbeziehungen, verlässlicher Kommunikation und seiner hohen Flexibilität. "Mitarbeiter mit Ellenbogenmentalität, die Scheuklappen tragen, können wir nicht gebrauchen", resümiert der Vorsitzende des Bundesverband IT-Mittelstand nüchtern. Statt "Hire & Fire" Lebensperspektiven"Die Mitarbeiter, die wir uns wünschen, reagieren schnell und passend auf neue Herausforderungen, Sachlagen und Kunden", so Grün. Diese hohen Anforderungen können seitens der Unternehmen nicht mit einer "Hire and Fire"-Politik und einer eindimensionalen Leistungsrechnung aufgebaut werden, sondern ein eingespieltes Team und eine stetig wachsende Kompetenz der Mitarbeiter müssen sorgfältig entwickelt werden. "Ein mittelständischer IT-Unternehmer betrachtet seine guten Mitarbeiter als einen Wissensschatz und er wird es sich dreimal überlegen, ob er diesen leichtfertig verschleudert, nur weil einmal Engpässe entstehen", erklärt Grün. Im Gegenteil, Mitarbeiter sollten gefördert werden, meint er und führt weiter aus: "Manche Mitarbeiter beabsichtigen, sich früher oder später auf höhere berufliche Positionen vorzubereiten. Für diejenigen, die leistungsfähig und wissbegierig sind und sich für Leitungsfunktionen qualifizieren wollen, darf es heute keine Bildungssackgassen mehr geben." Dem berufsbegleitenden Studium, wie es derzeit auch schon von einigen Hochschulen auf Basis des Bachelor und Master angeboten wird, komme eine wichtige Bedeutung zu, um Praxisnähe, Wissenstransfer und Berufsperspektiven zu integrieren, meint der Mittelstandsvertreter und rät seinen Kollegen im IT-Mittelstand sich im BITMi zu engagieren, um gemeinsam eine mittelstandsgerechte Bildungslösung zur realisieren.IT-Mittelstand: Arbeitgeber des JahresSo bietet der IT-Mittelstand seinen Mitarbeitern für ihre Flexibilität, Mobilität, Leistungsorientierung und Lernbereitschaft einen dauerhaften Entwicklungsraum mit Planungssicherheit sowohl im Beruflichen als auch im Privaten." Ich konnte bei vielen meiner Mitarbeiter, die als junge Azubis bei uns angefangen haben, beobachten, wie sie heirateten, eine Familie gründeten und sich im Unternehmen zu gut bezahlten Leistungsträgern entwickelt haben", schaut Grün auf die vergangenen Jahre zurück. Er empfiehlt daher den IT-Spezialisten nicht nur auf das Gehalt zu schauen, sondern auch auf die mittelfristigen und langfristigen Perspektiven, die der Arbeitgeber bietet. "Es stimmt, die überzogenen Gehälter mancher Großkonzerne kann der IT-Mittelstand nicht bieten, aber wir bieten bei einer angemessenen Bezahlung Verantwortung, Respekt und Vertrauen an.


ANSPRECHPARTNER/KONTAKT

Bundesverband IT-Mittelstand e.V.
Herr M.A. Rolf Chung
Augustastraße 78-80
52070 Aachen
+49-241-1890558
kontakt@bitmi.de
www.bitmi.de


ÜBER BUNDESVERBAND IT-MITTELSTAND

Der Bundesverband IT-Mittelstand ist der einzige IT-Fachverband, der ausschließlich mittelständische Interessen profiliert vertritt. Die Mitglieder sind in allen Bereichen der IT-Wirtschaft aktiv. Zum Verband gehören sowohl Softwareentwickler und Hardwareproduzenten als auch Systemhäuser und IT-Beratungsunternehmen. Es ist das Ziel des Verbands, durch intensive Netzwerkbildung das Unternehmenswachstum und die Produktivität der IT-KMUs zu beschleunigen und die Marktentwicklung voranzutreiben. Zu diesem Zweck kommuniziert der Verband die Perspektiven, Stärken, Bedeutung, Chancen und Probleme des IT-Mittelstands in der Politik und der Öffentlichkeit. Aus den Anstrengungen des Verbands entstehen fortwährend neue „Business to Business“-Beziehungen und „Private-Public-Partnerships“. Stellvertretend für seine Mitglieder ist der BITMi Kontaktstelle für Endkunden, die sich auf den neuesten Stand der Informationstechnologie bringen wollen oder nach Lösungen für ihre Probleme suchen. Der Verband organisiert Veranstaltungen, kultiviert ein weitreichendes Partnernetzwerk, realisiert erfolgreiche Public-Relations-Kampagnen und organisiert den Wissenstransfer mit Universitäten und Forschungseinrichtungen. Besonders Letzteres ist wichtig für die Fachgruppen des BITMI. Diese Gruppen, zusammengesetzt aus Mitgliedern des BITMI, diskutieren IT-Fachthemen, die von neuen Technologien wie Radio Frequency Identification (RFID) über Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen bis zu Standardisierungen und Regulierungen reichen. Die Resultate der Fachgruppenarbeit werden als Richtlinien, Fallbeispiele und Fachartikel publiziert. Etliche Zertifizierungen des BITMI, wie das BITMI-Gütesiegel oder das ISO 9001-QM-System, basieren auf Arbeiten der Fachgruppen. Abgesehen davon unterstützt der Bundesverband seine Mitglieder mit einer Vielzahl von Dienstleistungen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu unterstützen.