Pressemitteilung, 06.12.2013 - 14:52 Uhr
Perspektive Mittelstand
Anzahl der Steueroasen nimmt ab
Heutzutage ist es nicht mehr so einfach Steuern zu hinterziehen, da die meisten Staaten die Kontrolle der Steuererklärungen verstärken.
(PM) München, 06.12.2013 - In Zeiten hoher Staatsschulden und knapper Kassen verschärfen die Finanzbehörden in vielen Industrieländern die Jagd auf Steuerhinterzieher, der Druck auf Steueroasen nimmt zu. Grund genug für Ecovis, die Partnerkanzleien in aller Welt zu befragen, wie sich die Situation für die Steuerzahler, insbesondere die Unternehmen, in ihren Ländern entwickelt hat. Ecovis-Partner aus 33 Ländern nahmen an der Steuerbarometer-Umfrage teil – so viele wie noch nie. Wie sensibel das Thema Steueroasen inzwischen ist, zeigen die Antworten auf die Frage: „Würden Sie Ihr Land als Steueroase betrachten – also als Standort, der für ausländische Investoren vor allem wegen der niedrigen Steuern attraktiv ist?“ Zwar reihten immerhin 27 Prozent der teilnehmenden Partnerkanzleien ihr Land in diese Kategorie ein. Darunter finden sich einschlägig bekannte Staaten wie die Niederlande (steuerfreie Lizenzeinnahmen) oder Katar (Steuerfreiheit bzw. niedrige Sätze für ausländische Investoren), aber auch Länder wie Bulgarien, die mit niedrigen Einheitssätzen bei der Einkommen- und Körperschaftsteuer punkten. Steueroasen trocknen ausEtwas überraschend ist dagegen, dass klassische Steuerflucht-Ziele wie Irland, Malta, Singapur, die Schweiz und Zypern aus Sicht der dortigen Ecovis-Kanzleien nicht (mehr) zu den Steueroasen zählen. „Die Schweiz bietet ausländischen Steuerhinterziehern kein sicheres Geldversteck mehr, seit sie unter wachsendem Druck der USA und der EU steht“, sagt Professor Dr. Peter Lüdemann, Ecovis-Vorstand und Experte für internationales Steuerrecht. Aus der Schweiz flüchtende Steuersünder finden auch in Singapur kein Schwarzgeld-Asyl mehr. Denn der Stadtstaat macht jetzt ernst mit der Umsetzung der OECD-Standards für den grenzüberschreitenden Austausch steuerrelevanter Informationen. „Unabhängig vom Problem der Steuerflucht in Niedrigsteuerländer geht die Tendenz weltweit zum gläsernen Steuerzahler, was die nationale Besteuerung angeht“, erklärt Lüdemann. In 70 Prozent der erfassten Staaten sind Unternehmen und Institutionen gesetzlich verpflichtet, die Finanzbehörden über steuerlich relevante Sachverhalte Dritter, wie zum Beispiel Lohn- und Gehaltszahlungen oder Dividendenausschüttungen, zu informieren. In fast jedem zweiten Land haben diese Regelungen in den vergangenen Jahren zugenommen. 60 Prozent der Staaten setzen für die Erfassung von Steuerinformationen, oft sogar schon vor der Steuererklärung, digitale Methoden ein. In fast so vielen Ländern (55 Prozent) haben die Finanzverwaltungen in dieser Hinsicht in den vergangenen drei Jahren aufgerüstet. „Immer mehr Staaten greifen auch auf anonyme Tippgeber zurück, um Steuerhinterziehern auf die Spur zu kommen. Indes sind die Staaten, in denen Tippgeber ermuntert werden, mit 36 Prozent noch in der Minderheit”, so Ann-Christin Büscher, Steuerberaterin bei Ecovis. Zugleich gibt es in 88 Prozent der untersuchten Staaten die Möglichkeit, bisher undeklarierte steuerliche Einkünfte (taxable income) freiwillig nachzumelden und damit einer Strafverfolgung zu entgehen, die bei einer Aufdeckung durch das Finanzamt droht.Mehr zum Thema: www.ecovis.com/steuersuender


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