Pressemitteilung, 10.01.2014 - 13:49 Uhr
Perspektive Mittelstand
Aachener Informationsmanagement-Tagung: Industrie 4.0 – Quo vadis?
(PM) Aachen, 10.01.2014 - Unter dem Motto „Get ready for Connected Industries!“ fand vom 8. bis zum 9. November die 7. Aachener Informationsmanagement-Tagung statt. In mehr als 20 Vorträgen informierten sich die 120 Teilnehmer aus der Informations- und Technologiebranche über die fortschreitende Vernetzung in Transport und Industrie. Auf der begleitenden Fachmesse wurden die neuesten Entwicklungen aus den Bereichen der Datenerfassung, -aufbereitung und -analyse präsentiert.Wie weit ist ein Unternehmen auf dem Weg zu Industrie 4.0?Den Schwerpunkt der Veranstaltung bildete der vierstufige Entwicklungsprozess eines Unternehmens hinsichtlich seiner Industrie-4.0-Fähigkeit. Mit dem unter dem Dach der acatech (Deutsche Akademie der Technikwissenschaften) entwickelten Reifegradmodell Industrie-4.0-Maturity-Index können die vier Aktionsfelder Ressourcen, IT, Organisation und Kultur beleuchtet und bewertet werden. Das Reifegradmodell ermöglicht, die notwendigen nächsten Schritte hin zum Unternehmen 4.0 individuell und adäquat abzuleiten.Industrie 4.0 ist längst in aller Munde. Mit den technischen Voraussetzungen oder den Konsequenzen im täglichen Arbeitsablauf setzen sich bisher nur einige Experten auseinander und vom eigentlichen Nutzen profitieren erst recht wenige Anwender. „Der Nutzen von Industrie 4.0 durch die digitale Vernetzung zeigt sich direkt oder indirekt über Einsparung von Fehlern und Kostentreibern“, bringt Professor Dr. Volker Stich, Geschäftsführer des FIR, es auf den Punkt: „Bereits bei der aktuell geringen Umsetzung der digitalen Vernetzung ergibt sich schon heute eine erhebliche Wertschöpfungssteigerung von ca. 20 – 30 Prozent“. Im Fokus der IM-Tagung standen daher die Potenziale und Voraussetzungen der Wertschöpfung aus Daten, die sich in die Stufen Sichtbarkeit, Transparenz, Prognosefähigkeit und Adaptierbarkeit unterteilen lassen.Digitale VernetzungOb es um Lagerverwaltung, Logistik oder „smarte Produktion“ geht, überall steht die Optimierung möglichst der gesamten Lieferkette im Zentrum. Die Anwendungsmöglichkeiten reichen dabei von der passiven Registrierung der Ware in einer Lagerhalle über die Nachverfolgung eines Produkts und dessen Routenoptimierung bis hin zu Leistungsverbesserung im Hochleistungssport. Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) begegnet dieser Herausforderung mit verbindlichem Informationsaustausch und konkreten Zeitfenstern in der LKW-Abfertigung, wie Jens Gutsch, Head of Terminal Development von der HHLA, erläutert: Durch die Pflicht zur Vormeldung und Buchung eines Slots im Vorhinein werde für Transparenz und Zuverlässigkeit bei der Abfertigung von mehreren zehntausend LKW je Woche gesorgt; die Leistungsfähigkeit der Anlagen steigt durch zielgerichtetes Ressourcenmanagement.Um diese Logistikprozesse weiter zu optimieren, treibt beispielsweise IBM die Entwicklung von Mustererkennung weiter voran. Dr. Mark Mattingley-Scott, Lead Architecture for Big Data & Industrie 4.0, stellte in diesem Zusammenhang Transparenz und Offenlegung von Wirkungszusammenhängen heraus, um nicht nur zu erkennen, dass etwas passiert, sondern auch daraus folgern zu können, warum etwas passiert. Kommt es etwa zu Unwetter oder Stau auf den Straßen, ist klar, dass sich eine erwartete Lieferung verspätet und entsprechend später bearbeitet werden muss, also auch dann noch Personal und Lagerplatz vorhanden sein müssen.In Best-Practice-Vorträgen wurden authentische Lösungen für die Herausforderungen von Industrie 4.0 vorgestellt und gezeigt, wie sich jene im Arbeitsalltag konkret auswirken und welche Maßnahmen bei der Bewältigung der Herausforderungen unterstützen.Die nächste Aachener Informationsmanagement-Tagung findet vom 15. – 16. November 2017 am FIR auf dem RWTH Aachen Campus statt. Weitere Informationen: www.im-tagung.de[ 3.899 Zeichen inkl. Leerzeichen, 09.01.2017]


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ÜBER FIR E. V. AN DER RWTH AACHEN

Das FIR ist eine gemeinnützige, branchenübergreifende Forschungs- und Ausbildungseinrichtung an der RWTH Aachen auf dem Gebiet der Betriebsorganisation, Informationslogistik und Unternehmens-IT mit dem Ziel, die organisationalen Grundlagen zu schaffen für das digital vernetzte industrielle Unternehmen der Zukunft. Mit Erforschung und Transfer innovativer Lösungen leistet das FIR einen Beitrag zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Dies erfolgt in der geeigneten Infrastruktur zur experimentellen Organisationsforschung methodisch fundiert, wissenschaftlich rigoros und unter direkter Beteiligung von Experten aus der Wirtschaft. Im Zentrum der Betrachtung liegen die industriellen Verticals als Anwendungsfälle. Dies sind aktuell: Future Logistics, Smart Services und Smart Maintenance, Smart Commercial Buildings und Smart Mobility. Das Institut begleitet Unternehmen, forscht, qualifiziert und lehrt in den Bereichen Dienstleistungsmanagement, Business-Transformation, Informationsmanagement und Produktionsmanagement. Als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen fördert das FIR die Forschung und Entwicklung zugunsten kleiner, mittlerer und großer Unternehmen. Seit 2010 leitet der Geschäftsführer des FIR, Professor Volker Stich, zudem das Cluster Smart Logistik auf dem RWTH Aachen Campus. Im Cluster Smart Logistik ermöglicht das FIR eine bisher einzigartige Form der Zusammenarbeit zwischen Vertretern aus Forschung und Industrie. Das FIR wird vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert, unterstützt als Johannes-Rau-Forschungsinstitut die Forschungsstrategie des Landes und beteiligt sich an den entsprechenden Landesclustern, um den Standort NRW zu stärken.