Pressemitteilung, 03.12.2012 - 17:06 Uhr
Perspektive Mittelstand
40. Kongress der Japanischen Kopfschmerzgesellschaft
Die japanische Kopfschmerzgesellschaft führte vom 15.11. bis 18.11.2012 in Tokio ihren 40. Jubiläumskongress durch.
(PM) Kiel, 03.12.2012 - Die japanische Kopfschmerzgesellschaft führte vom 15.11. bis 18.11.2012 in Tokio ihren 40. Jubiläumskongress durch. Dieser besondere Kongress wurde von mehr als 2000 japanischen Neurologen und Kopfschmerzexperten besucht. Auf Einladung des Präsidenten der japanischen Kopfschmerzgesellschaft und früheren Präsidenten der International Headache Society, Prof. Fumihiko Sakai, stellte Prof. Dr. Hartmut Göbel in drei Vorträgen die modernen europäischen Behandlungsoptionen von Migräne und Kopfschmerzen vor. Besonders großes Interesse bestand seitens der japanischen Kopfschmerzexperten und der japanischen Gesundheitspolitik am Konzept des Migräne- und Kopfschmerzzentrums der Schmerzklinik Kiel sowie am bundesweiten Kopfschmerzbehandlungsnetz. Obwohl in Japan mehr als 130 Millionen Menschen leben, gibt es nur wenige spezialisierte Einrichtungen zur Behandlung von Migräne und Kopfschmerzen. Bereits vor einem Jahr war eine japanische Delegation nach Kiel gereist, um von der hiesigen Konzeption zu lernen und mögliche Umsetzungsmöglichkeiten für Japan zu erörtern. Nun bestand der Wunsch, dass der japanischen Fachöffentlichkeit vor Ort in Tokio die Initiierung und Umsetzung einer neurologisch-verhaltensmedizinischen Schmerzklinik Kiel als Modell für Kopfschmerzzentren in Japan vorgestellt wird.In Japan und im asiatischen Raum ist die moderne Kopfschmerztherapie ein gesundheitspolitischer Indikator für ein effektives und am Nutzen der Bevölkerung ausgerichtetes Gesundheitssystem. Es wurde daher zur wichtigen zukünftigen Aufgabe gemacht, entsprechende zeitgemäße Organisations- und Behandlungskonzepte für die Migräne- und Kopfschmerztherapie vorrangig für die Bevölkerung verfügbar zu machen. Den Erfahrungen und den Umsetzungen eines Migräne- und Kopfschmerzzentrums entsprechend des Konzepts der Schmerzklinik Kiel wurde hohe Beachtung entgegengebracht. Es wurde vereinbart, eine formelle Partnerschaft zwischen der Schmerzklinik Kiel und eines in Gründung befindlichen Migräne- und Kopfschmerzzentrums in Tokio zu bilden. Diese Partnerschaft soll dem gegenseitigen Austausch von Ideen für eine Optimierung der modernen Schmerztherapie dienen. Auch soll ein Austausch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schmerzzentren erfolgen. Gemeinsame wissenschaftliche Konzepte werden eine verbesserte zukünftige Schmerztherapie ermöglichen. Auch spezielle traditionelle japanische Therapieverfahren, wie z.B. die Akupunktur, sollen einer wissenschaftlichen Analyse unterzogen werden.Japan hat eine sehr aktive und innovative Kopfschmerzgesellschaft. Bereits im März 2013 ist eine asiatische Kopfschmerz-Master-School terminiert. Führende Kopfschmerzzentren der Welt bilden dort asiatische Kopfschmerzexperten für die zukünftige verbesserte Versorgung von Migräne- und Kopfschmerzpatienten aus. Europa wird durch Prof. Dr. Göbel von der Schmerzklinik Kiel vertreten. Die Besonderheit der japanischen Lebensweise und Infrastruktur soll durch internationale Konzepte in der Migräne- und Kopfschmerzbehandlung ergänzt werden. Das Zusammenführen von internationalen Ideen soll im Ergebnis zu einer Optimierung in der Versorgung der Bevölkerung führen.


ANSPRECHPARTNER/KONTAKT

Schmerzklinik Kiel
Herr Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Hartmut Göbel
Heikendorfer Weg 9-27
24149 Kiel
+49-431-200 99 150
contact@schmerzklinik.de
www.schmerzklinik.de/


ÜBER SCHMERZKLINIK KIEL

Die Schmerzklinik Kiel wurde als wissenschaftliches Modellprojekt 1997 gegründet und beschritt mit dem Beginn der Patientenversorgung 1998 neue Wege in der Schmerztherapie. Der Behandlungsschwerpunkt zielt auf chronische neurologische Schmerzerkrankungen, insbesondere Migräne- und chronische Kopfschmerzen. Ziel der Klinik ist, das gesamte Wissen, das für die Versorgung von chronischen Schmerzen verfügbar ist, unmittelbar zur Anwendung zu bringen und hochspezialisiert die Belange von Menschen mit chronischen Schmerzen zu berücksichtigen. Auch der Erforschung von neurologischen Schmerzerkrankungen, Migräne und anderen Kopfschmerzen gilt die zentrale Aufmerksamkeit, um die zukünftige Behandlung weiter zu verbessern. Die externe wissenschaftliche Begleitforschung der Gesellschaft für Systemberatung im Gesundheitswesen GSbG bestätigte, dass mit dieser Konzeption Schmerzen nachhaltig gelindert, soziale und berufliche Tätigkeiten wieder aufgenommen und die direkten und indirekten Kosten chronischer Schmerzerkrankungen deutlich gesenkt werden können. In den vergangenen 10 Jahren wurden über 10 000 stationäre und über 50 000 ambulante Behandlungen durchgeführt. Mehr als 70% der behandelten Patientinnen und Patienten kommen überregional aus dem gesamten Bundesgebiet und dem Ausland. Das Konzept nahm moderne Entwicklungen in der Medizin voraus, insbesondere die integrierte Versorgung. Integrierte Versorgung (IV) bedeutet, dass die Behandlung nicht durch Fachgrenzen eingeschränkt wird. Auch die Abschottung von ambulanten und stationären Versorgungsbereichen wird aufgehoben. Experten der verschiedenen medizinischen Fachgebiete wirken zusammen, um mit zeitgemäßen Methoden optimal koordiniert zu behandeln. Die ambulante und stationäre Behandlung funktioniert nicht losgelöst nebeneinander, sondern ist vernetzt und aufeinander abgestimmt. Möglich ist dadurch eine Behandlung auf neuestem Stand und ohne Schranken. Das im Jahre 2007 mit der Techniker Krankenkasse initiierte Behandlungsnetzwerk greift diese Erfahrungen für die Behandlung von Migräne und Kopfschmerzen auf und nutzt sie bundesweit. Dazu wurde erstmals ein flächendeckendes koordiniertes Versorgungsnetzwerk geschaffen, um die Behandlungsqualität überregional zu verbessern. Die Schmerzklinik Kiel übernimmt dabei die Koordination des Netzwerkes, die umfassende Information der Patienten, die Fortbildung und den Erfahrungsaustausch der Therapeuten. Mit der AOK Schleswig-Holstein wurde eine landesweite koordinierte Versorgung entwickelt. Zahlreiche weitere regionale und überregionale Krankenkassen nutzen diese innovativen Versorgungskonzepte für ihre Versicherten.